In vielen Unternehmen entstehen zurzeit aufgrund einer guten Auftragslage personelle Engpässe. Ohnehin sind Fachkräfte knapp. Daher werden neue Konzepte zur Projektabwicklung gebraucht. Je nach Branche, Größenordnung und Einsatzbereich wenden Unternehmen unterschiedliche Vermittlungsmethoden an. In der IT-Branche ist der Bedarf an Fachkräften besonders ausgeprägt. Benötigt ein Unternehmen kurzfristig zusätzliche Fachkräfte, dann gibt es zwei Möglichkeiten:
- Einsatz von Freelancern
- Arbeitnehmerüberlassung
In diesem Artikel erfährst Du, welche Vorteile und Nachteile jeweils mit den Konzepten Arbeitnehmerüberlassung und Freelancer verbunden sind.
Was sind Freelancer?
Freelancer arbeiten selbstständig. Oft sind sie parallel für mehrere Auftraggeber tätig. Was ist der Unterschied zwischen Freelancern und Freiberuflern? In unserem Blog erhältst Du die Antwort.
KEY POINTS
Freelancer sind ideal für kurzfristige Projekte und bieten Flexibilität sowie spezialisierte Kenntnisse ohne langwierige Einstellungsprozesse.
Arbeitnehmerüberlassung eignet sich für kurzfristigen Personalbedarf, mit geringeren Risiken und administrativem Aufwand für das Unternehmen.
Während Freelancer mehr Flexibilität und niedrigere Kosten bieten, gewährleistet Arbeitnehmerüberlassung eine stabilere Bindung und vermeidet Nachzahlungsrisiken bei Sozialabgaben.
Unterstützung durch Freelancer
Unternehmen engagieren ausgebildete Freelancer, um diese für ein bestimmtes Projekt einzusetzen. Sie bezahlen die erbrachten Leistungen mit einem pauschal vereinbarten Honorar oder einer Vergütung entsprechend der Stundenzahl.
Wann lohnen sich Freelancer für ein Unternehmen?
Die Beauftragung der Freelancer eignet sich für Unternehmen mit kurzfristigen Auftragsspitzen oder personellen Engpässen. Das auftraggebende Unternehmen kann die Freelancer in den Projekten einsetzen, die gerade wichtig oder eilig sind. Die unabhängigen Experten verfügen über umfangreiche Erfahrung und kennen sich mit ähnlichen Projekten aus. Die IT Infrastruktur sowie IT Applikationen entwickeln sich kontinuierlich weiter. Was sind IT Services? In unserem Blog erhältst Du die Antwort. Du möchtest erfahren, welche digitalen Kompetenzen für eine erfolgreiche Digitalisierungsstrategie erforderlich sind? In unserem Blog findest Du wertvolle Tipps.
Keine langwierigen Such- und Einstellungsprozesse
Die Beauftragung von IT-Freelancern ist unkompliziert und kostengünstig. Langwierige Such- und Einstellungsprozesse werden dabei vermieden. IT-Freelancer können Projekte oft innerhalb kurzer Zeit mit ihrer Expertise voranbringen, ein Problem lösen oder einen ersten Meilenstein erreichen. Du möchtest erfahren, wie Freelancer Onboarding in sechs Schritten ganz einfach funktioniert? Auf unserer Seite erfährst Du es.
Wir sind der richtige Ansprechpartner für Freelancer und Arbeitnehmerüberlassung!
Keine Kosten bei Krankheit
Falls ein von Dir engagierter Freelancer während des Projektes krank wird und für mehrere Tage ausfällt, dann wird kein Honorar gezahlt. Als Unternehmer entlohnst Du lediglich die tatsächlich angefallenen Arbeitsstunden. Somit bleiben auch Urlaubstage unentgeltlich. Außerdem werden keine Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung fällig. Der Freelancer ist gehalten, von dem erhaltenen Honorar seine Sozialbeiträge und Steuern zu bezahlen. Welche Versicherungen brauchen Freelancer? Diese Frage klären wir in unserem Blog.
Kriterien der Scheinselbstständigkeit beachten
Wichtig ist, dass Unternehmen die Kriterien der Scheinselbstständigkeit beachten. Was Scheinselbstständigkeit ist und wie diese vermieden werden kann, erfährst Du in diesem Artikel.
Wettbewerbsvorteile durch schnelle Personalrekrutierung
Mit der schnellen Personalrekrutierung verschaffen sich Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil. Was bedeutet „Time-to-hire“ und was haben Freelancer damit zu tun? In unserem Blog erhältst Du die Antwort.
Freelancer Vorteile im Überblick
- Freelancer sind sehr schnell verfügbar.
- Keine langfristige Bindung
- Schnelle Reaktion bei Auftragsschwankungen möglich
- Unternehmen profitieren von den Weiterbildungen der Freelancer.
- Nur die tatsächlich geleistete Arbeit wird vergütet.
Freelancer Platformen für IT-Fachkräfte
Für viele qualifizierte IT-Fachkräfte ist Flexibilität ein wichtiges Kriterium. Daher nutzen zahlreiche Experten die professionellen Freelance Platforms. Was waren die Top 5 Freelance Platforms im Jahr 2023? In unserem Blog kannst Du Dir das Ranking ansehen.
Was ist eine Arbeitnehmerüberlassung?
Die Arbeitnehmerüberlassung wird auch als Personalleasing oder Zeitarbeit bezeichnet. Rechtliche Grundlage ist das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG). Diese Beschäftigungsform wurde eingeführt, damit Unternehmen auf kurzfristige Auftragsschwankungen reagieren können.
Definition Arbeitnehmerüberlassung
Ein Arbeitnehmer wird von einem Arbeitgeber einem Dritten für einen begrenzten Zeitraum gegen Entgelt überlassen.
Wie funktioniert die Arbeitnehmerüberlassung?
Unternehmen übermitteln der Personaldienstleistungsagentur ihre Anforderungen. Der Dienstleister greift auf einen großen Pool an Profilen zu. Ein Vertrag kommt zustande, sobald eine geeignete Fachkraft gefunden wurde. Diese wird dann an das Unternehmen für den vereinbarten Zeitraum entliehen.
Die Vertragsbeziehungen bei der Arbeitnehmerüberlassung
Zwischen der Personalagentur (=dem Verleiher) und dem auftraggebenden Unternehmen (=dem Entleiher) wird ein temporärer Vertrag geschlossen. Der Personaldienstleister nimmt die Funktion des Arbeitgebers wahr. In einem schriftlichen Vertrag ist die Beziehung zwischen der Personalagentur und der Arbeitskraft geregelt. Demzufolge besteht keine Vertragsbeziehung zwischen der Arbeitskraft und dem Unternehmen, bei dem diese im Einsatz ist.
Entlohnung und Gebühren
Das beauftragende Unternehmen bezahlt der Personalagentur einen fixen Betrag als Gegenleistung für die Arbeitnehmerüberlassung. Die Personalagentur entlohnt die entliehene Fachkraft und behält den restlichen Betrag als Gebühr für die Personaldienstleistung. Die Personalagentur ist für die Genehmigung eines Urlaubsantrags zuständig. Nähere Informationen findest Du auf dieser Seite.
Wann lohnt sich Arbeitnehmerüberlassung?
Arbeitnehmerüberlassung lohnt sich, wenn das Unternehmen kurzfristig spezialisierte Fachkräfte für die laufenden oder geplanten Projekte benötigt.
Vorteile der Arbeitnehmerüberlassung für Unternehmen
Für das Unternehmen fallen nur Kosten für die tatsächliche Arbeitszeit der Arbeitnehmer an. Sozialbeiträge braucht das auftraggebende Unternehmen nicht zu bezahlen, sondern lediglich den vereinbarten Stundensatz.
Vorteile der Arbeitnehmerüberlassung im Überblick
- Flexibilität
- Planung mit kurzem zeitlichen Vorlauf möglich
- Geringe Risiken bei der Personalbeschaffung
- Geringer administrativer Aufwand
- Geringere Kosten
- Transparenz bezüglich der erforderlichen Arbeitsstunden
Arbeitnehmerüberlassungsgesetz als rechtliche Grundlage
Nähere Informationen zum Arbeitnehmerüberlassungsgesetz findest Du auf der Website des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.
Inhalte des Arbeitnehmerüberlassungsvertrags
- Erlaubnis zur Arbeitnehmerüberlassung
- Meldepflicht bei Verlängerung oder Auflösung der Arbeitnehmerüberlassung
- Notwendige Qualifikation des Leiharbeitnehmers
- Besondere Anforderungen für die Tätigkeit
- Arbeitsbedingungen
- Entgeltregelung
Höchstdauer bei der Arbeitnehmerüberlassung
Die Überlassung von Leiharbeitnehmern ist zeitlich limitiert. Die Höchstdauer für ein Unternehmen beträgt 18 Monate. Eine längere Überlassung ist grundsätzlich nur zulässig, wenn diese für einen Zeitraum von mindestens drei Monate und einem Tag unterbrochen wird. Ein Ausfall aufgrund von Urlaub oder Krankheit gilt in diesem Zusammenhang nicht als Unterbrechung. Erforderlich ist die Beendigung des Arbeitnehmerüberlassungsvertrages.
Prinzip Equal Pay
Nach dem Equal Pay Prinzip werden Leiharbeitnehmer genauso bezahlt wie vergleichbare Stammarbeitskräfte des auftraggebenden Unternehmens. Abweichungen sind möglich, wenn die Fachkraft in einem Betrieb mit gültigem Branchenzuschlagstarif im Einsatz ist. Weitere Informationen zu den Branchenzuschlägen in den einzelnen Industriezweigen findest Du auf der Seite des Bundesarbeitgeberverbandes der Personaldienstleister.
Nachzahlung von Sozialabgaben
Falls nachträglich eine Sozialversicherungspflicht festgestellt wird, muss der Arbeitgeber die Sozialabgaben nachzahlen. Darüber hinaus werden Strafzahlungen fällig. Weitere Informationen über die rechtlichen Folgen von Scheinselbstständigkeit für Auftragnehmer und Auftraggeber findest Du in diesem Artikel.
Entlastung durch KI und Software
In Zeiten knapper Fachkräfte nutzen viele Unternehmen die künstliche Intelligenz, um ihre Teams zu entlasten. Was sind die 9 besten kostenlosen KI-Chatbots? In unserem Blog erfährst Du es. Auch Projektmanagement Software trägt zur Entlastung in der Administration bei. Was sind die besten kostenlosen Projektmanagement Softwares? In unserem Blog erhältst Du wertvolle Tipps.
Freelancer und Arbeitnehmerüberlassung im Vergleich
- Beim Freelancer ist noch mehr Flexibilität gegeben.
- Beim Freelancer sind die Kosten geringer.
- Bindung an das Unternehmen ist bei der Arbeitnehmerüberlassung besser möglich.
- Bei der Arbeitnehmerüberlassung fällt das Risiko bezüglich der Nachzahlung von Sozialabgaben weg.
Du hast weitere Fragen zu dem Thema Freelancer und Arbeitnehmerüberlassung? Dann sind wir Dein Ansprechpartner! Auf unserer Seite Seite findest Du weitere Informationen.
Fazit
Arbeitnehmerüberlassung oder Freelancer? In der IT-Branche sind sowohl Freelancer als auch Leiharbeitnehmer zunehmend begehrt. Beide Konzepte sind kosteneffizient, weil der zeitaufwendige Recruitingprozess wegfällt.
Freelancer werden für einen begrenzten Zeitraum engagiert, um eine bestimmte Aufgabe oder ein Projekt im Betrieb zu übernehmen.
Arbeitnehmerüberlassung bedeutet: Ein Arbeitnehmer wird von einem Personaldienstleister einem Dritten für einen begrenzten Zeitraum gegen Entgelt überlassen. Der Arbeitgeber ist der Verleiher. Die auftraggebende Firma ist der Entleiher.
Die fehlende Rechtssicherheit bezüglich rückwirkender Sozialversicherungsabgaben ist ein relevantes Argument für die Arbeitnehmerüberlassung. Ansonsten sind Freelancer die passende Lösung.