Digitale Kompetenzen für erfolgreiche Digitalisierungsstrategie

Digital Competence

Inhalte

Digitale Kompetenzen sind in Zeiten der Digitalisierung von größter Wichtigkeit: Nicht zuletzt deshalb hat die Europäische Union sie bereits im Jahr 2006 in die Liste der lebenslang zu erlernenden und konsequent weiterzubildenden Schlüsselfähigkeiten aufgenommen. Selbst Berufe, die nicht zwangsläufig direkt im Feld der Informationstechnologie angesiedelt sind, kommen heutzutage fortlaufend in Kontakt mit digitalen Instrumenten, Prozessen und Strategien. Grund genug für uns, einmal genauer hinzuschauen was genau damit gemeint ist.

Was bedeutet digitale Kompetenz?

Der weitgefasste Begriff umschließt alle Fähigkeiten und Kenntnisse, die erforderlich sind, um sich in den Sphären der digitalen Welt, der Kommunikations- und Informationstechnik sowie im Umgang mit digitalen Medien zurechtzufinden. Dabei ist zugleich eine Abgrenzung gegenüber den sogenannten „Medienkompetenzen“ vorzunehmen. Dieser Teilbereich, der der digitalen Kompetenz untersteht, widmet sich ausschließlich den jeweiligen Medien und Plattformen. Er umschreibt, wie gut oder schlecht jemand in der Lage ist, digitale Medien zu verwenden, sie zur Gestaltung hinzuziehen und sie zugleich kritisch und objektiv zu analysieren. 

Digitale Kompetenz hingegen geht einen Schritt weiter, denn einerseits bezieht sich der Begriff auf das gesamte Leben, also sowohl das berufliche Leben als auch den Alltag in der Freizeit, andererseits sind damit auch neuartige Technologien gemeint – zum Beispiel aus den Bereichen Big Data, künstlicher Intelligenz, E-Commerce oder der Cloud. Digitale Kompetenzen sind in der Folge auch mehr, als „nur“ Preise im Internet zu vergleichen, auf dem Smartphone eine Bestellung zu tätigen oder auf Instagram einen Beitrag zu teilen. Wer digital kompetent ist, der versteht auch, zumindest in ausreichender Form, die dort stattfindenden Prozesse. Nicht zuletzt ist daran auch der Begriff „Digitales Mindset“ angelehnt – der unter anderem den Willen und die Fähigkeit umfasst, sich für Neues aus der Welt der Digitalisierung offen zu zeigen.

KEY POINTS

  • Digitale Kompetenzen sind nicht nur im Beruf wichtig, sondern auch fester Bestandteil des Alltags – und werden in Zukunft in beiden Bereichen konsequent an Wichtigkeit gewinnen

  • Durch die Digitalisierung verändert sich unser aller Privat- sowie Berufsleben gleichermaßen, wobei auch gesellschaftliche Veränderungen stattfinden – digitale Kompetenz umschließt auch, damit zurechtzukommen und sich fortlaufend anzupassen

  • Allgemein lässt sich die eigene Kompetenz in Bezugnahme auf die Digitalisierung in konkrete Fachkompetenzen und Soft Skills unterteilen

  • Generell führt die Digitalisierung zu mehr Möglichkeiten, einer gesteigerten Effizienz und neuartigen oder transformierten Prozessen, gleichermaßen ist die Digitalisierung aber auch kritisch zu betrachten

Was sind die wichtigsten digitalen Kompetenzen?

Eine digitale Kompetenz ist beispielsweise das Beherrschen einer Programmiersprache, wie das bei C++ Entwicklern oder PHP Entwicklern der Fall wäre. Im Umkehrschluss bedeutet das aber nicht, dass jemand keine digitale Kompetenz hat, nur weil er nicht programmieren kann. Digitale Kompetenz beschränkt sich nicht nur auf die Informations- und Kommunikationstechnologie oder Programmierung, auch wenn alle drei als Teilbereiche davon verstanden werden können.

Mitarbeiter müssen in Unternehmen auch dann digitale Kompetenzen mitbringen, wenn sie nicht in der IT-Abteilung sitzen – oder sollten das zumindest, um die eigenen Karriere- und Berufschancen zu steigern. Dabei ist digitale Bildung an deutschen Schulen nach wie vor optimierungsfähig. Die wenigen Stunden, die laut gängigen Lehrplänen auf IT-Fächer entfallen, sind überschaubar – und setzen bereits bei der Fachkraft-Generation von morgen voraus, sich eigenständig weiterzubilden und die eigenen Fähigkeiten zu schulen.

Das gilt ebenso für Arbeitnehmer im mittleren Alter: Insbesondere die sind es, die durch sich verändernde Arbeits- und Unternehmensprozesse, intern wie extern, eine hohe Anpassungsfähigkeit ebenso wie den nötigen Willen mitbringen sollten, um weiterhin am globalen und Binnenarbeitsmarkt gefragt zu bleiben. Laut einer Befragung bemisst ein erheblicher Großteil der Arbeitgeber digitalen Kompetenzen mittlerweile den gleichen oder einen noch höheren Wert gegenüber fachlichen und sozialen Kompetenzen zu.

Soft Skills

Soft Skills sind das Gegenstück zu den „Hard Skills“. Letztere beziehen sich beispielsweise auf Fach- und Methodenkompetenz, während Soft Skills eine Reihe von persönlichen Werten, die eigene Mentalität, Charaktereigenschaften, soziale Kompetenzen und Resilienz zusammenbündeln.

Im Kontext der digitalen Kompetenz ist damit beispielsweise die Agilität einer Person gemeint: Wie gut diese proaktiv in der Problemlösung vorgehen kann, welche Bereitschaft sie beispielsweise für fordernde Weiterbildungen zeigt oder welche Eigeninitiative die Person charakterisiert.

Emotionale Intelligenz und soziale Kompetenzen gehören ebenfalls dazu, die speziell für Fachkräfte mit Personalverantwortung von erheblicher Bedeutung sind. Dabei geht es auch um die Herausforderung, alteingesessene Mitarbeiter in Unternehmen „mitzunehmen“ – auf den Weg der Digitalisierung und den daran gekoppelten Umgang mit neuen Werkzeugen und Instrumenten.

Ein kritischer Blick auf die Welt des Internets und der Digitalisierung gehört ebenfalls dazu. Das umschließt mehrere Bereiche, beispielsweise das Evaluieren von Quellen und deren Aussagekraft. Ebenso sind damit Kompetenzen gemeint, die aus dem Feld der Cybersecurity kommen – also wie gut eine Person in der Lage ist, potenzielle Bedrohungen im Internet so zu erkennen, dass diese vermieden werden. Das beginnt mit einfachen Grundregeln, was das Öffnen von Anhängen in E-Mails anbelangt, bis hin zur sicheren Nutzung der Cloud. Ein verantwortungsvoller und bewusster Umgang mit den neuen digitalen Medien gehört generell ebenfalls dazu.

Digitale Kompetenzen

Wesentliche Skills

Digitale Fachkompetenz, die sogenannten „Hard Skills“, bilden das Gegenstück – wobei zwischen beiden natürlich Überschneidungen bestehen und generell kaum nur einer der beiden Teilbereiche vorzufinden ist. Selbstverständlich kann eine Person aber entweder vermehrt Stärken in den eigenen Soft- oder den Hard-Skills haben.

Zu den Fachkompetenzen und wesentlichen Skills gehören damit nicht ausschließlich, aber beispielsweise:

  • Kenntnisse zu digitalen Daten, von der Datenverarbeitung und Recherche bis hin zur Abspeicherung und Bedeutung von regelmäßigen Backups

  • ausgeprägte Fähigkeiten, um mit speziellen Tools (wie zum Beispiel Salesforce oder SAP), digitalen Systemen (wie E-Commerce-Lösungen und digitale Warenwirtschaftssysteme) und Kommunikationsmitteln (interne Kommunikationslösungen ebenso wie externe Medien) umzugehen

  • Kenntnisse zur Nutzung und dem korrekten Einsatz von unterschiedlichen Softwarelösungen, angefangen mit einfachen Textverarbeitungsprogrammen bis hin zu beispielsweise 3D-Visualisierungen oder Bildbearbeitungsprogrammen

  • ein generelles Verständnis, was Copyright, Lizenzen und Urheberrechte in der digitalen Welt anbelangt

  • ausreichend hohe Kenntnisse, um sich selbst und das Unternehmen im Internet zu schützen und zu repräsentieren

Eine weitere Fachkompetenz ist der Umgang mit Problemen technischer Natur: IT-Support-Mitarbeiter sind nach wie vor immer noch mit Situationen und vermeintlichen Problemen konfrontiert, die sich schon mit einem Mindestmaß an digitaler Kompetenz eigentlich selbst aus der Welt schaffen lassen würden. Wer digital kompetent ist, muss nicht jedes Problem in Eigenregie lösen können und ganz besonders nicht hochkomplexe Probleme, aber es sollte generell die Fähigkeit bestehen, zumindest einfache und generell Problemlösungen zu nutzen – und wenn es nur das Herunter- und wieder Hochfahren des Rechners ist.

ElevateX Logo

Digitale Kompetenzen in deinem Unternehmen ausbauen? 

Anwendungen und Beispiele digitaler Kompetenzen

Beispiele, wie jemand seine digitale Kompetenz aufzeigen und zur Optimierung oder Problemlösung einsetzen kann, gibt es reichlich. Angelehnt an den vorherigen Absatz: Tritt ein technisches Problem auf, könnte die Person ihre eigenen Fähigkeiten zunächst nutzen, um es möglichst selbst zu lösen. Falls das nicht genügt, könnte dieselbe Person ihre digitale Kompetenz beweisen, indem sie aktiv nach Problemlösungen recherchiert oder zum Beispiel eine künstliche Intelligenz dazu befragt – bevor der Weg, sofern das Problem weiter besteht, schließlich zum internen oder externen IT-Support-Mitarbeiter führt.

Ebenfalls digital kompetent muss eine Person sein, die in einem Unternehmen mit Online-Shop arbeitet. Die Person sollte in der Lage sein, Schnittstellen zwischen Warenwirtschaftssystemen und der genutzten E-Commerce-Lösung zu verwenden: Sowohl was das Anlegen neuer Produkte betrifft als auch die Bearbeitung von Bestellungen, Retouren und anderen internen Prozessen.

Weiterhin muss und sollte eine Person nicht zwangsläufig ein mobile Entwickler sein, um verschiedene Geräte miteinander synchronisieren und Arbeitsprozesse effizient auf diese verteilen zu können. Eine effektive Cloud-Nutzung, um beispielsweise Daten ortsunabhängig zwischen Desktop, Smartphone, Laptop und Tablet verwenden zu können, ohne dabei die Sicherheit dieser Daten zu gefährden, ist eine weitere digitale Kompetenz.

Selbst einige grundlegende Kenntnisse können schon stellvertretend für eine digitale Kompetenz stehen – zum Beispiel, dass Dokumente als PDF-Datei und nicht als Word-Datei extern geteilt werden oder Bilder in reduzierten Dateiformaten wie JPG statt PNG hochzuladen, um die Ladezeiten einer Webseite nicht negativ zu beeinträchtigen.

Kritik und Probleme digitaler Kompetenzen

Generell bietet die offene, vernetzte Welt der Digitalisierung natürlich auch Angriffsfläche. Es besteht durchaus ein Problem, wenn große Teile der Gesellschaft nicht in der Lage sind, digitale Kompetenzen in ihrer mittleren oder späteren Lebensphase zu erlangen und damit nicht nur karrieretechnisch, sondern auch im Privatleben sukzessive abgehängt werden. Auch in puncto Privatsphäre und Datenschutz existiert eine valide Kritik, ebenso wie gegenüber der Abhängigkeit der Digitalisierung gegenüber einigen wenigen Milliardenkonzernen, die einen Großteil des Internets mit ihren eigenen Services und Produkten abdecken.

Selbst der Begriff „digitale Kompetenz“ könnte für seine unspezifische Verallgemeinerung kritisiert werden: Denn er ist so vielfältig, dass es selbst für Personaler und Projektmanager fordernd ist zu beurteilen, ob digitale Kompetenzen vorhanden sind – oder besser gesagt die jeweiligen Kompetenzen unter den vielen Möglichkeiten, die tatsächlich benötigt werden.

Fazit

Die Welt wird digitaler – mit jedem Tag und jedem Jahr, eine Rückkehr zur alten, analogen Welt und deren Prozessen wird es nicht geben. Damit rücken zugleich Eigeninitiative und Selbstverantwortung einer jeden einzelnen Person in den Fokus. Es kann durchaus als verpflichtend angesehen werden, sowohl für den Alltag und die Freizeit als auch das Berufsleben, zumindest ein gesundes Maß an vielfältigen digitalen Kompetenzen zu besitzen. Gleichermaßen stehen Vorreiter in der Pflicht diejenigen mitzunehmen, die mit der Digitalisierung nach wie vor nur wenige Berührungspunkte haben. Dabei sind auch Unternehmen gefordert, insbesondere mit Hinblick auf den omnipräsenten und sich wohl noch weiter intensivierenden Fachkräftemangel.

Digitale Kompetenz umfasst alle Fähigkeiten und Kenntnisse, die erforderlich sind, um sich in der digitalen Welt, der Informationstechnologie und dem Umgang mit digitalen Medien zurechtzufinden. Es geht über die Nutzung von Medien und Plattformen hinaus und beinhaltet auch die Anpassungsfähigkeit an neue Technologien.

Digitale Kompetenzen umfassen sowohl „Hard Skills“ wie Kenntnisse in der Datenverarbeitung und speziellen Tools als auch „Soft Skills“ wie Agilität, emotionale Intelligenz und kritisches Denken. Diese Kompetenzen sind nicht nur im IT-Bereich wichtig, sondern in verschiedenen Berufen und im Alltag.

Digitale Kompetenz zeigt sich in der Fähigkeit, technische Probleme zu lösen, Schnittstellen zwischen Systemen zu nutzen, effizient mit digitalen Tools und Cloud-Diensten umzugehen und grundlegende Prinzipien wie sicheres Teilen von Dokumenten zu beherrschen. Es ist in verschiedenen beruflichen und privaten Situationen relevant.

Informiert bleiben?

Nie mehr Neuigkeiten verpassen.
Folge uns auf LinkedIn oder melde dich für den Newsletter an.

Sören Elser ElevateX GmbH

Dein Ansprechpartner

Sören Elser

Co-Gründer ElevateX GmbH und dein Ansprechpartner für den Einsatz von Freelancern. 

Baue auf Expertise.
Arbeite mit qualifizierten Experten.