Freiberufler einstellen: Wie arbeite ich erfolgreich mit Freiberuflern in 2023?

Work with freelancers

Verschiedene Studien zeigen, dass Freiberufler einen erheblichen Mehrwert in Unternehmen mitbringen und Studien haben gezeigt, dass sie oftmals entscheidend für den Umsatz und Beschäftigungswachstum sind. Gerade die Kombination aus festangestellten Mitarbeitern und Freiberuflern, also hybride Teams, ist in der Regel sehr effizient.

In diesem Beitrag stellen wir dar, was es beim Einstellen von Freiberuflern zu beachten gibt und wie eine erfolgreiche Zusammenarbeit aussieht.

Als Zusatz haben wir euch alle Informationen in unserem ausführlichen eBook zusammengestellt.

Was bedeutet es mit Freiberuflern zu arbeiten?

Freiberufler sind selbständige Arbeitskräfte und führen Aufträge für Unternehmen aus. Die Tätigkeit wird meist in einem Dienstleistungsvertrag festgehalten, welcher die Rahmenbedingungen regelt. Das sind in der Regel Punkte wie Stundensätze oder Aufgaben, die der Freiberufler zu erfüllen hat.

Freiberufler sind in der Regel für spezielle Projekte oder dezidierte Aufgaben zuständig.

Warum mit Freiberuflern arbeiten?

Entgegen vieler Annahmen können Freiberufler sogar kostengünstiger sein als festangestellte Mitarbeiter. So sparen Arbeitgeber 11,6 US-Dollar pro Stunde pro Mitarbeiter, indem sie Freiberufler einstellen.

Freiberufler bringen externes Wissen in das Unternehmen

Durch ständigen Wechsel und die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Unternehmen bringen Freiberufler häufig einen anderen Blickwinkel und neue Ideen mit in ein Projekt.

Freiberufler sorgen für Wirtschaftlichkeit

Freiberufler verwalten sich selbst und so fallen in der Regel außerhalb des Stundenlohns keine weiteren Kosten an.

Freiberufler haben eine gute Anpassungsfähigkeit

Durch ständig wechselnde Arbeitgeber können Freiberufler sich schnell auf neue Umgebungen und Situationen anpassen.

Freiberufler sorgen für Zukunftsorientierung

Freiberufler fördern digitale Innovation und den Aufbau einer digitalen Kultur.

Was kostet ein IT-Freiberufler?

In der Regel kann man für einen IT-Freiberufler in Mitteleuropa mit 90-120€ Stundenlohn rechnen. Dieser Stundenlohn deckt alle eventuellen Nebenkosten der Projektdauer ab. Oftmals ist auch bereits die Dienstleistung einer Freelancervermittlung schon mit enthalten.
Zwar mag der Stundenlohn trotzdem zunächst viel klingen, jedoch entfallen verschiedene Kostenpunkte wie Schulungsgebühren, Urlaub, Feiertage oder Kosten für Equipment.

In unserem Leitfaden gehen wir genauer auf die Kosten ein, erklären, wie sich diese zusammensetzen und vergleichen diese mit festangestellten Mitarbeitern.

Die richtige Projektbeschreibung schreiben

Eine gute Projektbeschreibung hat das Ziel die richtigen Freelancer auf das Projekt aufmerksam zu machen. Dafür ist es wichtig, eine genaue Vorstellung der Aufgabe zu haben.

Die wichtigsten Bestandteile sind:

  1. Projekttitel
  2. Projektdetails (Aufgabe und Anforderung)
  3. Vergütung und Fristen
  4. Fachbereich und erforderliche Kenntnisse
  5. Standort der Projektausführung
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Offene vs. Geschlossene Freelance Plattformen

Offene Freelance Plattformen

Bei offenen Plattformen können Freelancer sich in der Regel ohne Hindernisse anmelden. Die Auswahl an Freelancern ist größer, jedoch werden diese nicht überprüft. Dadurch wird kein Qualitätsstandard gewährt.

Geschlossene Freelance Plattformen

Bei geschlossenen Plattformen müssen Freiberufler zunächst einen Bewerbungsprozess durchlaufen. Die Auswahl an Freiberuflern ist deutlich geringer, jedoch werden diese zunächst geprüft und die Qualität ist meistens höher. Zudem stehen bei dieser Art Plattform oftmals noch Berater zur Verfügung.

Eine ausführliche Erklärung und eine Liste mit Beispielen findet ihr in diesem Beitrag.

 

Freiberufler einstellen: Das Onboarding richtig angehen

Integration richtig angehen

Oftmals arbeiten Freiberufler in hybriden Teams, also zusammen mit festangestellten Mitarbeitern. Deshalb ist es wichtig, die Freiberufler in Arbeitsweisen, Netzwerke und Strukturen einzubinden, um einen schnellen Start in das Projekt zu ermöglichen. Das gilt auch für Zugänge zu Netzwerken oder notwendigen Daten.

Kommunikativ sein

Die Integration geht einher mit guter Kommunikation. Stellt sicher, dass Anliegen des Freiberuflers berücksichtigt werden können und seid offen für Kritik. Oftmals ist auch ein direkter Ansprechpartner sinnvoll, der eine direkte Verbindung zwischen Unternehmen und Freiberufler darstellt.

Voneinander lernen

Freiberufler bringen oftmals Erfahrungen und Kenntnisse mit, die sie in das Unternehmen einbringen. Gleichzeitig sammeln Freiberufler bei jedem Unternehmen neue Erfahrungen. Wichtig ist bereits im Onboarding zu verstehen, dass beide Parteien voneinander lernen können und offen dafür sind.

Erfahrungen dokumentieren

Zwar erfolgt die Projektdokumentation meist erst im Laufe oder gegen Ende eines Projektes, jedoch ist es sinnvoll sich bereits zu Beginn auf wesentliche Informationen zu einigen, die wichtig für die Dokumentation sind. Das erleichtert zudem die Arbeit mit Freiberuflern für künftige Projekte.

Was bedeutet Scheinselbständigkeit?

Scheinselbständig ist ein Freiberufler, der vertraglich gesehen Dienstleistungen für ein fremdes Unternehmen erbringt, aber tatsächlich wie in einem klassischen Arbeitsverhältnis arbeitet.

Die Verantwortung trägt sowohl der Freiberufler als auch das betroffene Unternehmen.

Sollte die Clearingstelle der deutschen Rentenversicherung eine Scheinselbständigkeit feststellen, drohen beiden Parteien hohe Strafen.

Einen ausführlichen Beitrag inklusive Checkliste, um Scheinselbständigkeit zu vermeiden findet ihr in diesem Beitrag.

Mit Freiberuflern Arbeiten: Probleme und Lösungen

„Bei Freiberuflern besteht die Gefahr der Scheinselbständigkeit.“

Grundsätzlich sollte darauf geachtet werden, dass Freiberufler ergebnisorientiert arbeiten und keine festen Arbeitszeiten haben. Darin unterscheiden sie sich wesentlich von festangestellten Mitarbeitern. Zusätzlich sind Freiberufler nicht weisungsgebunden, sondern lediglich für die Vollendung einer Aufgabe zuständig.

„Die Kommunikation mit Freiberuflern ist schwierig.“

Bereits vorab ist es hilfreich sprachliche Kenntnisse möglicher Projektpartner zu überprüfen. Weiterhin sollte man feste Kommunikationswege (Mail, Teams, Telefon o.Ä.) festlegen.

„Freiberufler sind nicht für eine längere Projektdauer geeignet.“

Freiberufler können durchaus auch längerfristiger im Unternehmen eingesetzt werden. In der Regel wirkt sich dies auch positiv auf den Stundenlohn aus, da längere Projekte für mehr Sicherheit bei dem Freiberufler sorgen. Aus diesem Grund sollte man gezielt nach Partnern suchen, die bereit für eine längere Zusammenarbeit sind. Hinzu kommt, dass man die bereits erwähnte Gefahr der Scheinselbständigkeit beachten sollte.

„Freiberufler liefern schlechte Arbeitsqualität.“

In der Regel liefern Freelancer keine negativen Ergebnisse, da auch sie eine Pflicht zu erfüllen haben. Dennoch kann es helfen, bereits zu Beginn der Zusammenarbeit, klare Erwartungen festzulegen. Auch eine positive Arbeitsumgebung und gute Kommunikation sorgt für höhere Produktivität und für Spaß bei der Zusammenarbeit.

„Freiberufler achten nicht auf Datenschutz.“

Freiberufler wissen durch Erfahrung sehr genau, wie sie mit sensiblen Daten umzugehen haben. Das beinhaltet die Nutzung von VPN-Anwendungen (Virtual Private Network) und das Vermeiden von öffentlichen Netzwerken.

In unserem Blog haben wir weitere Probleme und Lösungsansätze erläutert und zusammengefasst. Die gesamte Story lest ihr hier.

Das Offboarding: Die Zusammenarbeit mit Freiberuflern richtig beenden

Projektende frühzeitig kommunizieren

Da Freelancer oftmals schon während laufenden Projekten neue Projekte akquirieren müssen, ist es hilfreich, das Ende einer Zusammenarbeit frühzeitig anzukündigen. Das hilft dem Freiberufler bei der Planung und hinterlässt einen positiven Eindruck.

Wissenstransfer und Dokumentation sicherstellen

Nehmt Inhalte und Erfahrungen mit, die ihr durch die Zusammenarbeit gewonnen habt. Auch eine Dokumentation des Projektverlaufes und der Erfahrungen kann helfen, zukünftige Partnerschaften zu vereinfachen.

Vertragliche Details klären

In einem abschließenden Gespräch werden letzte Unklarheiten geklärt und ein letzter Austausch findet statt. Der Freiberufler stellt abschließend eine Rechnung, die durch das Unternehmen zeitnah beglichen werden sollte. Es zählt der letzte Eindruck gleichermaßen wie der erste.

Kontakte pflegen

Auch nach Projektabschluss ist es sinnvoll, Geschäftsbeziehungen weiterhin zu pflegen. So können spätere Zusammenarbeiten reibungsloser stattfinden. Auch kann sich so ein Netzwerk bilden, welches dabei hilft, Freelancer zukünftig leichter zu finden und einzuarbeiten.

Fazit

Die Zusammenarbeit mit und das Einstellen von Freiberuflern ist mit vielen Vorurteilen behaftet, die sich durch richtige Information widerlegen lassen. Beachtet man einige grundlegende Punkte, können Freiberufler einen erheblichen Mehrwert in die eigenen Strukturen bringen.

Gerade hybride Teams aus Freiberuflern und festangestellten Mitarbeitern sorgen oftmals für eine hohe Produktivität und Zufriedenheit.

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