In unserer heutigen Folge von Digitalisierung braucht Freelancer sprechen wir über den aktuellen Stand der Digitalisierung in Deutschland, was Deutschland braucht um im Bereich Digitalisierung und IT wettbewerbsfähiger zu werden und welche Rolle Freelancer dabei spielen.
Digitalisierung braucht Freelancer - Was meinen wir damit?
Dass die Digitalisierung in Deutschland im internationalen Vergleich abgehängt wird, wissen viele. Was man dagegen tun kann, und was benötigt ist, um Deutschland zum digitalen Standort auszubauen, wissen nur wenige.
Unsere These ist, dass Unternehmen, die zukunftsfähige Innovationen antreiben wollen und Digitalisierung wirklich angehen wollen, heutzutage nicht mehr auf den Einsatz von Freelancern verzichten können.
Oft spricht man davon, dass agile und digitale best practices von heute, morgen schon überholt sind. Dazu summiert sich das aktuelle Krisengeschehen am Arbeitsmarkt – konkret der Arbeitskräftemangel, der vor allen Dingen in der IT äußerst ausgeprägt ist. Wir sind deshalb der Meinung, dass Unternehmen gezielt auf Freelancer setzen müssen, um diese Engpässe zu überkommen.
Ein Rückblick auf die Entwicklung der Automobilindustrie zeigt, dass Deutschland vor Jahren bereits innovationskräftig war. Eine Aussage, die sich im Bereich IT nicht behaupten lässt.
Dort sind seit einigen Jahren konstant 80.000 bis 100.000 Stellen unbesetzt, für die es im Durschnitt 183 Tage braucht, um sie zu füllen. Woran liegt das? Zum einen ein stetig wachsender Bedarf an geschulten und erfahrenen IT-Personal, zum anderen ein Fachkräftemangel, der besonders in der IT-Branche ausgeprägt ist.
Was viele übersehen: Eine ganze Generation – die Babyboomers – gehen in den nächsten zehn Jahren in Rente. Was heißt das konkret? Man geht davon aus, dass bis 2036 fast 30% der Werktätigen in Deutschland wegfallen werden.
Wie können sich Unternehmen darauf vorbereiten?
Eins ist ganz klar, der Wettbewerb um Talent wird zunehmen. Das heißt Unternehmen müssen versuchen unabhängiger von Arbeitskräften zu werden und deutlich mehr Arbeitsabläufe und Prozesse digitalisieren. Tatsächlich wollen laut einer Bitkom Studio zwei Drittel aller Unternehmen das Thema Digitalisierung schneller vorantreiben. Den meisten fehle es allerdings am passenden Personal.
Laut einer Studie der Professoren Birk und Kauling an der Oxford Business School, verzeichnen Unternehmen, die mindestens 11 % ihrer Mitarbeiter als Freelancer beschäftigen, ein Umsatzwachstum.
Der noch beeindruckendere Eckpunkt der Studie ist allerdings, dass hybride Teams, d.h. Teams die sowohl aus Festangestellten als auch Freelancern bestehen, ihre Anzahl an Mitarbeitern erhöhen. Also genau das Gegenteil von dem, wovon viele Unternehmen bei der Einstellung von Freelancern zurückschrecken: Dass Freelancer Festangestellte ersetzen.
Aus eigener Freelance-Erfahrung kann unser CTO, Ralf Gehrer, ähnliches berichten. In seiner Freelance-Karriere vor ElevateX war er oft einer der ersten Freelance-Entwickler an einem Projekt. Der Grund wieso er als Freelancer mit an Bord kam, so Ralf, war oft das fehlende firmeninterne Know-How gepaart mit gesteckten Meilensteinen, die ohne externe Unterstützung gar nicht erreicht werden könnten.
Bei Digitalisierungsprojekten gebe es immer ein Kernteam, das in der Regel in einem Unternehmen vorhanden ist. Dieses Team, kann je nach Bedarf, flexibel durch freiberufliche Spezialisten ergänzt werden. Das Ganze hat verschiedene Vorteile:
- Das Kernteam ist mit den Werten des Unternehmens vertraut und kann das nötige Know-How zum Projekt vermitteln
- Fehlt spezielles Fachwissen, z.B. projektspezifisches Wissen, können diese Engpässe schnell und flexibel gelöst werden
Viele der in dieser Episode angesprochenen Punkte können noch weiter vertieft werden und das ist genau das, was wir in den kommenden Folgen machen werden: Wir wollen auf konkrete Fragestellungen bei der Digitalisierung eingehen und warum Freelancer dabei eine grundlegende Rolle spielen.