Wie wir bereits in vergangenen Episoden gelernt haben, ist der Freelancingmarkt sehr stabil und auch krisensicher. Dennoch kann es nicht schaden, sich auch, als Freelancer auf Krisen vorzubereiten. Mit den aktuellen Kündigungswellen in großen Tech-Unternehmen sprechen einige von einer Rezession im kommenden Jahr. Unser Freelancer-Experte Ralf gibt euch Tipps für die richtige Mentalität und Handlungsempfehlungen, wie du als Gewinner aus einer Rezession hervorgehst.
Lohnt es sich wirklich, Kosten zu sparen?
„Eine gute Offensive ist die beste Verteidigung“, sagt Ralf dazu. Kosten sparen hilft nur kurzfristig, aber es lohnt sich mehr den Fokus auf die Chancen zu legen, die sich ergeben.
Zusammengefasst empfehlen wir, sich auf das „Why?“ zurückzubesinnen. Wieso bin ich Freiberufler geworden? Was hat sich geändert? Wie nahe bin ich meinem Ziel? Was muss ich jetzt tun, um meinem Ziel noch näherzukommen? Das sind Fragen, die ihr euch stellen könnt, um euren Standpunkt zu bewerten und euch auf kommende Krisen vorzubereiten. Konkret empfehlen wir euch Folgendes:
- Das Buch „The One Thing“ von Gary Keller und Jay Papasan
- Macht euch klar, wie ihr euren (Neu-)Kunden helfen könnt.
- Überlegt, wie ihr euch positionieren wollt.
- Informiert euch über alternative Einkommensquellen.
- Schaut euch die Entwicklungen des Marktes an.
Doch worin lohnt es sich dann wirklich zu investieren? Auch hier hat Ralf eine klare Haltung zu: die eigene physische und mentale Gesundheit! Als Freelancer hat man oft Phasen der Ungewissheit und Unsicherheit, die zu Stress führen können. Angesichts dessen ist es umso wichtiger, sich um sich selbst zu kümmern. Folgende Tipps haben wir für euch:
- Trennt geschäftliche und private Themen strikt.
- Esst gesund.
- Schlaft ausreichend und genehmigt euch Pausen zwischendurch.
- Sportliche Aktivitäten, wie Spaziergänge oder Morgen-Work-outs helfen den Kopf freizubekommen.
- Versucht euch an der Meditation.
- Tretet in den Austausch mit Freunden und Kollegen.
Wie geht man fachliche Themen und persönliche Weiterentwicklung an?
Vor allem durch Digitalisierung, Internet oder YouTube gibt es immer Abkürzungen, um neue Dinge dazulernen zu können. Es gibt Menschen, die bereits an dem Punkt sind, wo ihr hinwollt oder bestimmte Erfahrungen schon gemacht haben. Sprich: Ihr müsst den mühseligen Lernprozess oder Fehler, die andere bereits gemacht haben, nicht erneut machen. Auch hier haben wir verschiedene Tipps für euch, wie ihr das Thema Weiterentwicklung angehen könnt.
- Sprecht mit Experten und lernt aus Erfahrungen, die diese gemacht haben.
- Besucht Coachings.
- Nutzt die Möglichkeiten des Internets: Webinare, Onlinekurse, …
- Expertentipp: Organisiert Mastermind-Sessions, um Problemstellungen jeder Art anzugehen.
Was ist zu tun, wenn mal keine Projekte anstehen?
Grundsätzlich sollte man zunächst Ruhe bewahren. Als Freelancer ist es normal, dass man nicht immer 100% ausgebucht ist und Projektanfragen ins Stocken geraten. Generell habt ihr in diesem Fall verschiedene Möglichkeiten.
Eine Möglichkeit ist es, sich seinen Arbeitsalltag genauer anzuschauen. Achtet darauf, wo ihr wertvolle Arbeitszeit verliert, die ihr anderweitig gewinnbringender einsetzen könntet. Überlegt euch, welche Prozesse ihr auslagern könnt oder durch Tools automatisieren. Steuern sind hier ein konkretes Beispiel. Der Großteil der Arbeit lässt sich mit Tools automatisieren und den Rest macht ein Steuerberater. Auch Projektupdates lassen sich mit vorgefertigten E-Mail-Templates vereinfachen.
Eine weitere Möglichkeit ist die Schaffung von neuen Einkommensquellen. Ihr könnt hierfür eure fachlichen Erfahrungen nutzen. Baut ein Nebenprojekt mit einer App auf oder teilt euer angesammeltes Wissen in einem Webinar. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten.
Ebenfalls wichtig sind das Networking und die Positionierung in den sozialen Medien. Dafür könnt ihr euch regelmäßig mit Kunden austauschen, Erfahrungen teilen und versuchen, so viel wie möglich über eure Branche zu lernen. Richtet eure Onlinepräsenz-konkret LinkedIn-entsprechend aus und sorgt dafür, dass mögliche Kunden euch finden können.
Ein letzter Tipp, den wir euch geben können, ist es regelmäßig eure Kosten zu hinterfragen. Überprüft jährlich, ob inzwischen bessere Angebote für Versicherungen oder Lizenzen bestehen. Unterm Strich lohnt sich der Wechsel!
Gibt es Tipps zu steuerlichen Aspekten als Freelancer?
Grundsätzlich gibt es verschiedene und legale Möglichkeiten der steuerlichen Optimierung. Ein Beispiel hierfür ist die Gründung einer Kapitalgesellschaft.
Auch zu diesem Thema haben wir wieder einige Tipps und Empfehlungen für euch zusammengestellt:
- Optimiert euren Gewinn und legt Geld für eure Altersvorsorge an.
- Lest das Buch „Rich Dad, Poor Dad“ von Robert Kiyosaki
- Ein weiterer Buchtipp ist “The Changing World Order“ von Ray Dalio.
- Auch der Podcast „Beyond the Obvious” mit Dr. Daniel Stelter ist einen Versuch wert.
Grundsätzlich empfehlen wir, sich eine Strategie zurechtzulegen, wie man mit Einnahmen umgeht, finanziell liquide bleibt und sich vor möglichen Risiken absichert. Sich dafür mit dem Thema Investments zu befassen, ist, laut Ralf, daher der Schlüssel zum Erfolg.