Neues Jahr, neues Glück? In unserer neuen Folge werfen wir einen Blick in die Zukunft und analysieren, wie die Freelancer Trends 2023 aussehen könnten. Grundsätzlich kann man schon mal sagen, dass alle Zeichen recht positiv stehen, es wird ein Wachstumsjahr für IT-Freelancer erwartet.
Welche Trends beeinflussen die Freelancer Revolution 2023?
Der IT- und Fachkräftemangel besteht weiterhin und die Notwendigkeit der Digitalisierung ist größer denn je. Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage werden aber nicht alle Branchen bereit sein, aktuell in die Zukunft zu investieren und vor allem im ersten Halbjahr eher zögerlich sein.
Dort, wo ein klarer Mehrwert durch beispielsweise Kosteneinsparung oder effizientere Geschäftsprozesse mit Hilfe von Freelancern geschaffen werden kann, wird weiterhin eine hohe Nachfrage nach Experten bestehen.
Flexiblere, hybride Beschäftigungsmodelle sind dieses Jahr ebenso von Bedeutung und Treiber für die Nachfrage nach Freelancern, da die Fixkosten besser gesteuert werden können. Allerdings erfordert das gleichzeitig auch mehr Agilität von Freelancern, denn eine Vollzeitauslastung durch einen einzelnen Kunden mag nicht immer möglich sein.
Auch inhaltlich gibt es einige neue Trends, die man dieses Jahr als Freelancer verfolgen sollte, wie etwa AI und die daraus entstehenden Alltagstools – wie Chat GPT oder GitHub Copilot.
Der Druck nach Digitalisierung nimmt zu: Ein Beispiel
In der aktuellen Lünendonk Studie wurden IT-Entscheider befragt, davon nehmen 72% die IT als Business Enabler wahr. Besonders in den Bereichen Kundenzentrierung und digitale Transformation. Allerdings erhalten nur 60% der Verantwortlichen auch entsprechend notwendiges IT-Budget. Die Schere geht also bereits auseinander zwischen Wunsch und Realität. Diejenigen Firmen, die den Trend erkannt haben, investieren verstärkt – andere werden immer mehr abgeschlagen vom Markt. Die Tendenz wächst jedoch. Mittlerweile geben 58% der Unternehmen 5% oder mehr des Umsatzes für Digitalisierung aus. 2021 waren es nur 43%. Davon arbeiten 60% der Unternehmen stärker mit externen IT-Dienstleistern zusammen.
Welche Branchen sind Gewinner oder Verlierer?
Eine hohe Nachfrage wird in diesen Bereichen erwartet:
- Cybersecurity und IT-Sicherheit: Schutz der Systeme vor Angriffen
- IT-Modernisierung: Konkret der Wechsel auf skalierbare Cloud-native Lösungen wie AWS
- Data Analytics und CRM: Bessere Automatisierung der Customer Journey
- Supply Chain Management: Grüne Technologien und ESG Richtlinien verlangen von Unternehmen, ihren CO2 Fußabdruck zu reduzieren
Konkret kann man sagen, die Branchen FinTech, HealthCare und Industrie 4.0 befinden sich auf dem aufsteigenden Ast.
Welche Risiken und Herausforderungen gilt es dieses Jahr zu meistern?
Ein sehr wichtiger, in Deutschland aber leider sehr langsam wachsender Bereich ist das Machine Learning und die künstliche Intelligenz. Unternehmen werden immer mehr auf diese Technologien setzen, um Prozesse zu automatisieren und die Effizienz zu steigern. Deshalb sollten sich IT-Freelancer mit diesen Technologien vertraut machen.
Generell lässt sich sagen, dass vermutlich weiterhin Projekte umgesetzt oder beschleunigt werden, die direkte Kosten einsparen und sich somit selbst finanzieren oder bei denen ein direkter Mehrwert entsteht. Große Forschungsprojekte und Experimente mit ungewissem Ausgang werden hingegen wahrscheinlich weiterhin sehr stiefmütterlich behandelt werden.
Bezogen auf Deutschland lässt sich feststellen, dass wir leider kein digitaler Vorreiter sind, sondern aktuell lediglich am Aufholen verpasster Transformation. Somit ist der Bedarf an IT-Experten weiterhin hoch. Speziell für Freelancer bieten Krisenzeiten auch Chancen, denn Unternehmen scheuen Fixkosten aber haben weiterhin Meilensteine, die erreicht werden müssen.
Auch beim Thema Zusammenarbeit wird sich einiges tun. Inzwischen sind es Tech Firmen gewohnt, remote zusammen zu arbeiten. Das erweitert den Radius der Dienstleister Suche und erhöht gewissermaßen auch den Druck auf in Deutschland ansässige Freelancer, da sie gegen EU-Kollegen oder sogar gegen internationale Kollegen konkurrieren werden müssen.
Engpässe in Lieferketten und Reisebeschränkungen durch Corona habe aber auch dafür gesorgt, dass Unternehmen vorsichtiger werden und zumindest landesinterne Dienstleister bevorzugen. Denn 100% remote ist auf Dauer keine ideale Lösung. Sich ab und an bei einem Workshop in die Augen schauen zu können, bietet eine ganz andere Basis der Zusammenarbeit – das schätzen Firmen spätestens nachdem das erste remote Projekt nicht so optimal verlief.
Long story short: Hybride Teams aus festen Mitarbeitern, externen Agenturen und Freelancern werden wir 2023 häufiger sehen.
Tipps für Freelancer in 2023
Bewahrt die Ruhe und vertraut in eure Fähigkeiten. Neben der fachlichen Weiterentwicklung macht es auch Sinn, sich mit den Themen Investment und Inflation zu beschäftigen und entsprechende Absicherungen zu treffen, um stets liquide zu bleiben. Auch das Thema Gesundheit ist für jeden Freelancer sehr wichtig – denn sie beeinflusst doch sehr stark die Lebensqualität und bedingtermaßen den beruflichen Erfolg.