Wenn Freiberufler und Unternehmen zusammenarbeiten möchten, empfiehlt es sich, alle Details und Rahmenbedingungen in einem Freelancer-Vertrag festzuhalten. Dieser Vertrag bildet die Grundlage für die Zusammenarbeit und sorgt dafür, dass diese reibungslos ablaufen kann.
Was ist also ein Freelancer-Vertrag genau? Was sind die Bestandteile eines Freelancer-Vertrages? Worauf muss ich als Freelancer oder Auftraggeber achten?
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Was ist ein Freelancer-Vertrag?
Wie der Name schon sagt, regelt der Freelancer-Vertrag die Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit zwischen Freiberufler und Unternehmen. In diesem Vertrag wird festgehalten, welche Verpflichtungen die beiden Parteien zu erfüllen haben. Allerdings gibt der Freelancer-Vertrag lediglich einen Auftrag vor, welcher durch den Freelancer zu erfüllen ist. Es liegt kein Arbeitsverhältnis vor.
Der Freelancer-Vertrag gibt also beiden Parteien die Sicherheit, dass der Auftrag ordnungsgemäß durchgeführt wird. Bei einem Freelancer-Vertrag gibt es zwei Varianten:
Werkvertrag
Bei einem Werkvertrag haftet der Freiberufler für den vereinbarten Erfolg. Das bedeutet zum Beispiel, dass der Freiberufler dafür verantwortlich ist, dass eine Software oder eine Website bei Projektabschluss so funktioniert, wie es im Vertrag festgehalten ist. Es liegt in der Hand des Auftragnehmers, wie die Arbeit an dem Projekt durchgeführt wird.
Dienstvertrag
In einem Dienstvertrag werden, wie der Name sagt, Dienstleistungen geregelt. Das kann beispielsweise bei Beratungen der Fall sein. In diesem Fall ist der Freiberufler jedoch nicht haftbar für den Erfolg des Projektes.
Mustervorlagen von der IHK
Wenn du dir konkrete Vertragsvorlagen genauer anschauen willst, findest du auf den Seiten der IHKs in Deutschland entsprechend aktuelle Muster. Hier haben wir drei konkrete Vorlagen von der IHK Frankfurt am Main für dich verlinkt:
Was wird in einem Freelancer-Vertrag festgelegt?
Im Freelancer-Vertrag werden alle wichtigen Bestandteile des Auftrags festgehalten. Grundlegende Bestandteile sind folgende:
- Welche Leistungen muss der Freiberufler dem Auftraggeber gegenüber erbringen?
- Wie sieht die Bezahlung des Freiberuflers aus und wie wird diese geregelt?
- Wie werden vertragliche Risiken behandelt?
- Wie hoch ist die Stundenanzahl pro Woche und wie lang geht das Projekt?
- Welche Kündigungsvoraussetzungen gibt es?
- Gibt es Geheimhaltungsauflagen?
- Wie sieht es mit Hardwareüberlassung etc. aus?
Worauf muss ich bei der Anstellung eines Freifberuflers achten?
Bereits vor der Zusammenarbeit mit Freiberuflern gilt es einige Dinge zu beachten, um Probleme von beiden Seiten bei der Zusammenarbeit zu vermeiden.
Der passende Freiberufler
Zunächst ist es wichtig, eine genaue Aufgabenstellung zu formulieren und daraus resultierend den passenden Freiberufler zu finden. Dann gilt es herauszufinden, welche Art von Entwickler/Designer oder Projektmanager am ehesten zu der definierten Aufgabe passt. Auf dieser Seite findet ihr eine ausführliche Liste mit verschiedenen Entwickler Rollen und weiteren spannenden Informationen.
Das richtige Budget
Ein guter und qualifizierter Freiberufler kostet Geld. Da Freiberufler sich selbst versichern müssen und auch weitere Ausgaben haben, die bei Festangestellten das Unternehmen trägt, liegt der Stundenlohn oftmals deutlich höher. Hier ist es wichtig, gerade für wichtige Aufgaben, nicht am falschen Ende zu sparen. Erfahrene Freiberufler kennen sich mit bekannten Gefahren, wie Scheinselbständigkeit, aus und wissen, worauf sie zu achten haben.
Auch bei Vermittlern wie ElevateX kennen wir uns mit bekannten Problemen und Gefahren aus und wissen durch langjährige Erfahrung, worauf wir zu achten haben. Zusätzlicher Vorteil: Mit uns findest du zeitnah die passenden Freiberufler für dein Projekt und brauchst dich sonst um nichts weiter kümmern.
Klare Aufgabenstellung
Zudem ist es wichtig, die finale Aufgabenstellung vertraglich festzuhalten, da sie das Kriterium für die Bezahlung und den Erfolg des Projektes ist. Erst, wenn die Aufgabenstellung zufriedenstellend erfüllt wurde, kann die Zusammenarbeit erfolgreich beendet werden.
Wie schützt der Freelancer-Vertrag vor Scheinselbständigkeit?
Das wohl größte Problemthema bei der Zusammenarbeit zwischen Freiberuflern und Unternehmen ist die Scheinselbständigkeit. Die Scheinselbständigkeit stellt ein Arbeitsverhältnis dar, bei welchem ein Freiberufler nach gesetzlichen Vorgaben und Kriterien ein klassischer Arbeitnehmer ist. In diesem Fall wäre er sozialversicherungspflichtig. Sollte es zu einem Fall der Scheinselbständigkeit kommen, egal ob wissentlich oder unwissentlich, folgen hohe Strafen für Freiberufler und Unternehmen.
Wie kann ich Scheinselbständigkeit vermeiden?
In unserem Beitrag zur Scheinselbständigkeit erläutern wir das Thema ausführlich. Hier sind die wichtigsten Kriterien, die es zu beachten und die es in einem Freelancer-Vertrag festzuhalten gilt:
- Ergebnisorientiertes Arbeiten
Für Freiberufler existiert keine Weisungsbefugnis, da sie sich nicht in einem Arbeitsverhältnis befinden. - Ortsunabhängiges Arbeiten
Zwar ist eine Anwesenheit des Freiberuflers vor Ort oftmals notwendig, um ein Projekt durchführen zu können. Dennoch gilt das ortsunabhängige Arbeiten als ein starkes Indiz für Freiberuflichkeit. - Zeitunabhängiges Arbeiten
Da Freelancer sich, wie bereits erklärt, in keinem Arbeitsverhältnis befinden, sind die Arbeitszeiten in der Regel irrelevant. Es kommt jedoch oftmals vor, dass man als Freiberufler bei bestimmten Besprechungen anwesend sein sollte, damit alle Mitarbeitenden an dem Projekt denselben Stand haben. - Stundensätze
In jedem Fall muss der Freiberufler mehr verdienen als ein festangestellter Mitarbeiter. Das liegt daran, dass er Kosten für Urlaub, Versicherung usw. selber tragen muss. In der Regel arbeiten Freiberufler basierend auf einem ausgemachten Stundensatz. Außerdem kann ein Freiberufler als scheinselbständig gelten, wenn sein Gesamtumsatz zu über 80% aus einem einzigen Unternehmen stammt. - Urlaubsanspruch
Durch das fehlende Anstellungsverhältnis, besteht bei einem Freiberufler kein Anspruch auf Urlaub, solange er sich in einem Projekt befindet. Oftmals legen sich Freiberufler einen oder mehrere Zeiträume im Jahr fest, in denen sie keine Aufträge annehmen, was dann als Urlaub angesehen wird.
Wie ist die Vergütung in einem Freelancer-Vertrag geregelt?
In der Regel wird zunächst ein Zeitraum festgelegt, in diesem die Aufgabe oder das Projekt zufriedenstellend beendet werden sollte. Hinzukommend wird geregelt, wie viele Stunden der Freiberufler wöchentlich für das Projekt investiert und wie diese abgerechnet werden. Normalerweise kalkulieren sich die Kosten über den Stundenlohn oder über einen Tagessatz. Ebenfalls geregelt wird, welche Zusatzleistungen durch das Unternehmen bzw. den Auftraggeber übernommen werden. Dazu gehören zum Beispiel Anfahrtskosten, falls eine Zusammenarbeit oder Besprechungen vor Ort gewünscht sind.
In Bezug auf Steuern übernimmt diese in der Regel der Freiberufler. Diese sollten in der Rechnung gesondert stehen, um Missverständnisse zu vermeiden und Klarheit zu gewährleisten.
Zusammenfassend kann mal also sagen, dass ein Freelancer alle Kosten außerhalb seines Stundenlohns selbst zu tragen hat. Aus diesem Grund liegen die Stundenlöhne höher als bei festangestellten Mitarbeitern. In diesem Beitrag findest du mehr dazu, wie sich die Kosten für Freelancer berechnen.
Fazit
Abschließend kann man festhalten, dass das Aufsetzen eines Freelancer-Vertrages gar nicht so anspruchsvoll ist und sich nicht großartig von anderen Verträgen unterscheidet. Wichtig ist es, dass man die gesetzlichen Vorgaben zum Anstellungsverhältnis berücksichtigt. Der wohl größte Knackpunkt bei der Zusammenarbeit mit Freiberuflern ist daher wohl der Fall der Scheinselbständigkeit. Doch auch hier: Wer sich über das Thema bewusst ist und sich darüber informiert, kann Fehler und Probleme vermeiden. Wichtig ist ebenfalls, dass kein Angestelltenverhältnis vorliegt und der Freiberufler in der Regel frei darin ist, wie und wann er einen Auftrag erfüllt.
Sowohl aus Unternehmenssicht, als auch für Freiberufler gilt: Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte sich mit Experten zusammentun. Gerade Vermittler, wie ElevateX, kennen sich bei der Zusammenarbeit zwischen Freiberufler und Unternehmen bestens aus. Durch schnelle Prozesse, langjährige Erfahrung und digitale Vertragsabwicklung, garantieren wir eine reibungslose und schnelle Zusammenarbeit.