Als Freelancer ist es oft eine Herausforderung, den Stundensatz zu erhalten, den man sich vorstellt oder erhofft. In dieser Folge geben wir dir Tipps, wie du deine Stundensatzverhandlungen erfolgreich gestalten kannst.
Bereite dich gut vor
Die Vorbereitung ist entscheidend für eine erfolgreiche Stundensatzverhandlung. Ralf betont die Bedeutung, seinen Marktpreis zu kennen. Dazu ist es ratsam, eine Marktanalyse durchzuführen, da sich die Preise je nach Region und Branche unterscheiden können. In großen Unternehmen sind möglicherweise höhere Stundensätze möglich als in Start-ups. Auch die Frage nach der Arbeitsweise, ob vor Ort oder remote, spielt eine Rolle. Hier können unterschiedliche Stundensätze für den Vor-Ort-Anteil und den Remote-Anteil festgelegt werden. Reisekosten sollten ebenfalls berücksichtigt werden, insbesondere in Städten mit Messen oder anderen Veranstaltungen, wo die Preise stark ansteigen können.
Kenne deine Stärken und Erfolge
Es ist wichtig, selbstbewusst aufzutreten und seine Stärken und Erfolge zu kennen. Dies kann durch Zertifizierungen, langjährige Erfahrungen oder Kundenreferenzen untermauert werden. Wenn möglich, kannst du potenziellen Kunden sogar die Kontaktdaten früherer Auftraggeber geben, um positive Empfehlungen einzuholen. Ein aussagekräftiger Lebenslauf kann ebenfalls dazu beitragen, Vertrauen aufzubauen. Ein Freelancer, der regelmäßig über einen längeren Zeitraum in Projekten arbeitet, hat höchstwahrscheinlich gute Arbeit geleistet und Kunden zufriedengestellt.
Berücksichtige die Zielgruppenanalyse
Bei der Vorbereitung ist es auch wichtig, die Zielgruppe zu analysieren. Je nachdem, ob du für Start-ups oder große Konzerne arbeitest, können sich die Stundensätze unterscheiden. Es ist ratsam, sich über die üblichen Preise und das Vergleichsniveau in deinem Tätigkeitsfeld zu informieren. Eine genaue Kenntnis des Umfelds, in dem du dich bewegst, hilft dabei, den angemessenen Marktpreis abzuschätzen.
Setze klare Ziele und Grenzen
Sören fügt einen wichtigen Punkt hinzu, der die konkrete Vorbereitung auf das Verhandlungsgespräch betrifft. Es ist entscheidend, klare Ziele für den gewünschten Stundensatz zu setzen. Überlege dir, welchen Betrag du idealerweise erhalten möchtest und bis zu welchem Betrag du noch akzeptieren kannst. Es ist ebenso wichtig, eine Grenze festzulegen, bei der du klar sagst, dass du nicht bereit bist, dein Honorar weiter zu senken. Diese klaren Ziele und Grenzen ermöglichen es dir, selbstbewusst und zielgerichtet in die Verhandlung zu gehen.
Kommuniziere deine Vorstellungen
In der Verhandlung ist es von entscheidender Bedeutung, offen und klar über deine Vorstellungen zu kommunizieren. Nenne den gewünschten Stundensatz und sei bereit, deine Argumente dafür darzulegen. Gleichzeitig solltest du auch auf die Bedürfnisse und Vorstellungen des Kunden eingehen. Eine offene Kommunikation schafft Vertrauen und erhöht die Chancen auf eine Einigung.
Den Mehrwert der eigenen Leistung betonen
Ein wichtiger Aspekt bei der Preisverhandlung als Freelancer ist es, den Mehrwert und die Leistung, die du anbietest, deutlich zu kommunizieren. Es ist von Vorteil, dich auf eine spezifische Nische zu konzentrieren und dort einen Expertenstatus aufzubauen. Dies kann dir helfen, dich als Experte in deinem Fachgebiet zu positionieren und deine Glaubwürdigkeit zu stärken.
Um deinen Expertenstatus zu untermauern, kannst du beispielsweise passive Einkommensstrategien nutzen und durch Erfolgsbeispiele und Success Stories belegen, dass du bereits ähnliche Aufgabenstellungen erfolgreich abgeschlossen hast. Eine detaillierte Projektliste, die nicht nur die Art des Projekts, sondern auch deine konkrete Rolle und deine erbrachten Leistungen enthält, ist dabei äußerst hilfreich. Zeige deinen potenziellen Kunden, dass du in der Lage bist, ihre Ziele zu erreichen und innovative Lösungen anzubieten, die langfristig Kosten reduzieren und Effizienzsteigerungen ermöglichen können.
Eine wertebasierte Verhandlung führen
Eine gute Vorbereitung ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Preisverhandlung. Kläre im Vorfeld die Erwartungen und das Budget des Kunden. Stelle sicher, dass deine Preisvorstellungen mit den Vorstellungen des Kunden im Einklang stehen. Wenn die Preisvorstellungen zu weit auseinanderliegen, kann selbst die beste Verhandlungsstrategie nicht weiterhelfen.
Beginne die Verhandlung idealerweise damit, den Kunden zuerst sprechen zu lassen. Frage nach den Zielen und dem gewünschten Ergebnis des Projekts. Durch das Einholen dieser Informationen kannst du deine Argumentation gezielt auf die Bedürfnisse des Kunden ausrichten und deine Erfahrungen und Erfolge in ähnlichen Projekten präsentieren. Eine wertebasierte Verhandlung konzentriert sich weniger auf den reinen Stundensatz, sondern darauf, dem Kunden glaubhaft zu machen, dass du in der Lage bist, seine Ziele zu erreichen und einen Mehrwert zu bieten.
Wichtig ist es auch, Einwände des Kunden zu verstehen und zu entkräften, anstatt direkt dagegen anzugehen. Zeige Verständnis und biete Lösungen an, die den Kunden überzeugen. Bei Bedarf kannst du auch über Paketlösungen oder langfristige Engagements verhandeln, um einen Kompromiss zu finden, der für beide Seiten akzeptabel ist.