In der heutigen Arbeitswelt steht Flexibilität im Vordergrund. Unternehmen müssen sich an neue Gegebenheiten anpassen, vor allem wenn es darum geht, qualifizierte Mitarbeiter zu finden und langfristig zu halten. Gerade in einer Zeit, in der 62% der Angestellten laut einer Studie von Personio planen, innerhalb des nächsten Jahres den Arbeitgeber zu wechseln, müssen Unternehmen Lösungen finden. Besonders im HR-Bereich, aber auch im gesamten Software-Sektor, gibt es immer wieder neue Herausforderungen, aber auch Chancen, wie Jan Böttler, Chief People Officer von Personio, in unserem Gespräch erklärte.
Der Einfluss von Technologie auf den HR-Sektor
Laut Jan Böttler zeigt der HR-Tech-Markt beeindruckende Wachstumsraten von bis zu 10% pro Jahr. Der Schlüssel zu dieser Entwicklung liegt in der Digitalisierung. Unternehmen investieren verstärkt in Technologien wie Cloud-Lösungen und Automatisierungstools, um ihre Produktivität zu steigern. Besonders im Bereich der Lohnabrechnung sieht Böttler großes Potenzial, da diese Prozesse oft noch manuell und zeitaufwendig ablaufen. Es gibt immer noch Unternehmen, bei denen Geschäftsführer manuell Stundenabrechnungen durchgehen und so wertvolle Arbeitszeit verlieren.
Die Rolle von Freelancern im modernen HR
Ein interessanter Aspekt, der immer mehr in den Fokus rückt, ist die Zusammenarbeit zwischen festangestellten Mitarbeitern und Freelancern. Unternehmen setzen zunehmend auf Freiberufler, um Projekte flexibel zu gestalten. Dies bringt sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich. Die Transparenz in der Kommunikation zwischen Festangestellten und Freelancern ist hierbei essenziell, wie Sören Elser in einem weiteren Gespräch feststellte. Oftmals gibt es Missverständnisse, wenn Freelancer für dieselben Aufgaben mehr bezahlt werden oder flexiblere Arbeitszeiten genießen.
Durch klare Kommunikation und offene Transparenz können viele dieser potenziellen Reibungspunkte jedoch vermieden werden. Unternehmen sollten ihren Mitarbeitern klar darlegen, warum bestimmte Positionen mit Freelancern besetzt werden und andere wiederum fest angestellt sind. Dies fördert das Verständnis und die Zusammenarbeit im Team.
Die Zukunft von HR und KI
Ein weiteres Thema, das Jan Böttler aufgreift, ist die Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI) im HR-Bereich. KI bietet enormes Potenzial, um repetitive Aufgaben zu automatisieren und Daten effizienter auszuwerten. Besonders im Recruiting könnten KI-basierte Tools, die Vorstellungsgespräche analysieren, eine entscheidende Rolle spielen. Unternehmen, die sich diesem Wandel verschließen, riskieren, hinter die Konkurrenz zurückzufallen. Wie Jan betonte, geht es nicht nur darum, dass KI den Arbeitsmarkt revolutioniert, sondern dass Mitarbeiter, die mit KI umgehen können, einen entscheidenden Vorteil haben werden.
Freelancer oder Festanstellung: Was ist die richtige Wahl?
Die Entscheidung, ob ein Unternehmen einen Freelancer oder einen festangestellten Mitarbeiter anstellt, hängt von vielen Faktoren ab. Laut Sören Elser gibt es kein „richtig“ oder „falsch“ – vielmehr kommt es auf den spezifischen Bedarf des Unternehmens an. Freelancer bieten Flexibilität und Expertise auf Zeit, während festangestellte Mitarbeiter Stabilität und langfristiges Engagement gewährleisten. Die Entscheidung sollte stets davon abhängen, welche Bedürfnisse im Vordergrund stehen und wie die langfristige Strategie des Unternehmens aussieht.
Fazit: Flexibilität und Technologie sind der Schlüssel
Die Zukunft des HR-Sektors liegt in der Kombination aus technologischem Fortschritt und einem flexiblen, gemischten Arbeitsmodell. Die Zusammenarbeit zwischen Freelancern und Festangestellten bietet sowohl Chancen als auch Herausforderungen, die durch Transparenz und klare Kommunikation erfolgreich gemeistert werden können. Gleichzeitig spielen Technologien wie KI eine immer größere Rolle und werden Unternehmen helfen, effizienter und produktiver zu arbeiten.