In dieser Folge dürfen wir unseren ersten Gast begrüßen! Miguel Martins ist Geschäftsführer und Entscheider bei dem Softwareunternehmen Greenware. Außerdem ist er lange als Entwickler tätig gewesen. Wir sprechen mit ihm darüber, was zurzeit die größten Herausforderungen für Führungskräfte in der IT-Branche sind und warum er zuerst nicht begeistert von Freelancern war.
Was waren die größten Herausforderungen als du Greenware übernommen hast?
„Wir haben natürlich angefangen zu schauen, was wir im Unternehmen umstrukturieren oder neu strukturieren können. Gerade was den IT-Bereich angeht, gab es viele Punkte, wo wir die Softwareentwicklung von Grund aus neu aufgebaut haben. Ich will versuchen, das ganze Unternehmen agil aufzubauen, sehen, dass wir mit kleinen Veränderungen immer mehr ans Optimum kommen. Gerade in ein Unternehmen rein zu kommen, das vielleicht Jahre lang andere Prozesse hatte, ist eine Herausforderung.“
Welchen Ansatz hast du dabei verfolgt?
„Man geht mit einer fixen Vorstellung in so ein Unternehmen rein und macht sich Gedanken, wie man das umbauen kann. Merkt dann aber in Gesprächen schon, dass das vielleicht nicht passt, weil man viele Kenntnisse davor nicht hatte. Der größte Schlüssel war, einfach viel mit den Teams und Mitarbeitern zu sprechen, die halt wirklich schon lange da sind. Ohne in die Falle zu tappen, sich dann einfach quasi in die bestehenden Prozesse nur einzugliedern und alles dann zu machen, wie es war, weil es ja funktioniert hat.“
„Was ein Part war, den ich relativ schnell eingeführt habe, sind Dailys, wo wir immer ein kurzes Meeting mit den Teams haben und ich mir anhöre, was gibt es für Probleme, was gibt es für Sorgen? Oder auch was gibt es Gutes?“
Wie siehst Du den Einsatz von Freelancern?
„Wenn ich mal so drei, vier Jahre zurückblicke war meine Einstellung zu Freelancing eigentlich relativ einfach, weil ich gesagt habe, bei mir im Team haben wir fest angestellte Mitarbeiter, die lange miteinander zusammenarbeiten und da einen Freelancer rein setzen kann nicht funktionieren. Da muss ich sagen, war ich sehr strikt, einen Externen möchte ich nicht im Team haben. Wenn wir mehr Leute also mehr Kapazität brauchen, müssen wir die Teams aufstocken. Ich möchte das ein Team, das an einem Produkt arbeitet, das Produkt und die Kunden gut kennt.
„Was ich mit den Jahren jetzt aber schon auch festgestellt habe, es gibt halt Punkte, wo ich gemerkt habe, jemanden dafür fest einzustellen, ist einerseits finanziell nicht sinnvoll. Oder es fängt schon damit an, dass man mit der Unternehmensgröße gar nicht die Chance hat, jemanden mit dem benötigten Wissen einzustellen.“
Wieso hast Du trotzdem Freelancer eingestellt?
„Es ging darum, dass ein Testsysteme aufgebaut werden sollte und das für eine Software, die für das Testing nicht gerade einfach aufzubauen war und wo wir intern auch nicht die Kapazität hatten. Das war der Punkt, wo ich angefangen habe zu überlegen, wie bekommen wir das eigentlich hin. Sören und ich kannten uns zu dem Zeitpunkt seit zwei, drei Monaten und sind dann ins Gespräch gekommen.“
„Da ich ja zuerst Zweifel wegen dem Teamzusammenhalt hatte, fand ich eure Herangehensweise echt gut. Wir hatten ja erst ein paar Erstgespräche und dann mit zwei oder drei noch mal ein Gespräch mit dem Team zusammen. Damit man schauen konnte, wie agieren die so miteinander. Das hat dann auch gut geklappt und der Freelancer hat gut mit dem Team kommuniziert.“