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Inbetriebnehmer

Ein Inbetriebnehmer ist eine Fachkraft, die für die Inbetriebnahme von Anlagen oder Systemen zuständig ist. Sie installieren und konfigurieren die Komponenten, führen Tests durch, beheben Fehler und stellen sicher, dass die Anlage oder das System ordnungsgemäß funktioniert und einsatzbereit ist.

Inbetriebnehmer Profilbeschreibung

Was ist ein Inbetriebnehmer?

Das Berufsbild hält, was die Bezeichnung verspricht. Ein Inbetriebnehmer ist ein Fachmann, der für die Inbetriebnahme von Anlagen und Maschinen zuständig ist. Er koordiniert die Logistik und die unterschiedlichen Gewerke und nimmt vor Ort die gelieferten Maschinen in Betrieb. Ebenfalls gehört es zu seinen Aufgabengebieten, Störungsfälle zu beseitigen, regelmäßige Wartungsarbeiten und bei Bedarf Reparaturen durchzuführen. Gleichzeitig ist er Ansprechpartner für die belieferten Unternehmen und leistet technischen Kundensupport.

Wie unterscheidet sich ein Software-Inbetriebnehmer vom üblichen Berufsbild?

Software-Inbetriebnehmer sind ausschließlich dafür zuständig, Software-Systeme zu installieren, sie zu konfigurieren und in Betrieb zu nehmen. Sie testen die Funktionsabläufe und starten den Probebetrieb bei den jeweiligen Kunden. Meist bleiben sie solange in das Projekt involviert, bis alle eventuellen Schwachstellen gefunden und beseitigt wurden.

Inbetriebnehmer von Maschinen und Anlagen haben vieles mit den Software-Inbetriebnehmern gemeinsam. Sie installieren die Systeme und nehmen sie in Betrieb. Hierbei handelt es sich aber in der Regel um technisch-mechanische Anlagen. Eine Zusammenarbeit von beiden Berufsgruppen ist durchaus üblich, ebenso die Teambildung mit Fachleuten aus dem Projektmanagement.

Was sind die Aufgaben eines Inbetriebnehmer?

Zum allgemeinen Berufsbild dieser Fachleute gehört primär die Inbetriebnahme von gelieferten Maschinen bei deren Käufer. Dazu zählen Industrieunternehmen ebenso wie Mittelstandsunternehmen oder größere Handwerksbetriebe. Der Inbetriebnehmer sorgt dafür, dass alle Bauteile am richtigen Platz sind, er startet Probeläufe und Belastungstests.

Erweitert wird sein Aufgabenbereich durch Leistungen, die ebenfalls zum Vertragsumfang der bestellten Maschinen und Anlagen zählen. Üblich ist etwa die Einweisung des firmeneigenen Personals, die sich durchaus über einen längeren Zeitraum erstrecken kann. Der Inbetriebnehmer bleibt so lange vor Ort, bis das Stammpersonal eigenständig den Betrieb der Maschine übernehmen kann.

Je nach Einsatz und Vertrag gehören auch die Wartung, Instandhaltung und Reparatur der von ihm in Betrieb genommenen Anlagen zu seinem Aufgabengebiet. Ebenfalls zählen Demontagen zu Leistungen, die vom Inbetriebnehmer durchgeführt werden können. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn Maschinen und Anlagen an einen anderen Einsatzort gebracht werden sollen.

Sind die Anlagen für eine Fernwartung programmiert, kann auch diese Aufgabe dem Inbetriebnehmer obliegen. In diesem Fall ist es möglich, die Qualitätskontrolle vor Ort teilweise vom Firmensitz des Arbeitgebers aus durchzuführen.

Wie sich seine Tätigkeit genau gestaltet, kommt beim Inbetriebnehmer nicht nur auf sein Einsatzgebiet an, sondern auch darauf, welche Maschinen und Anlagen vertrieben werden.

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Welche Ausbildung hat ein Inbetriebnehmer?

Inbetriebnahme ist ein anspruchsvoller Job, für den Qualifikationen mitgebracht werden müssen. Grundsätzlich ist es möglich, dass die Aufgabe von ausgebildeten und erfahrenen Maschinenbauern, Mechatronikern, Elektrikern und Elektronikern durchgeführt wird. Fachliche Weiterbildungen sind sinnvoll, etwa auf Technikerschulen oder im Bereich der IT.

Je nach Konstruktion der Maschinen und Anlagen wird die Inbetriebnahme vorzugsweise in die Hände von Ingenieuren gelegt. Sie haben idealerweise die Studiengänge Maschinenbau, Verfahrenstechnik oder Elektrotechnik belegt. Auch Absolventen von Technikerschulen haben die Chance, sich als Inbetriebnehmer im Berufsalltag zu behaupten.

Die Ausbildungsberufe, die zum Inbetriebnehmer qualifizieren, bringen in der Regel eine Ausbildungszeit von drei bis dreieinhalb Jahren mit sich. Verkürzungen sind möglich, wenn bereits ähnliche Berufe erlernt wurden oder ein entsprechend qualifizierter Schulabschluss mitgebracht wird.

Welche Fähigkeiten braucht man als Inbetriebnehmer?

Ohne Softskills und Hardskills geht es auch hier nicht. Zu den persönlichen Eigenschaften, die für den herausfordernden Beruf unerlässlich sind, zählen unter anderem

  • Belastbarkeit
  • Flexibilität
  • Zuverlässigkeit und Genauigkeit
  • Bereitschaft zu Reisetätigkeit
  • Selbstständigkeit
  • Eigenverantwortung
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Teamfähigkeit

Bist Du für Dein Unternehmen im Einsatz, haben kundenorientiertes Handeln, Professionalität und Einsatzbereitschaft oberste Priorität. Einen Achtstundentag mit regelmäßigen Pausen darfst Du nicht immer erwarten. Dass Du einen Führerschein der Klasse B besitzt, versteht sich durch die notwendige Reisetätigkeit von selbst.

Bereits für die Ausbildung oder das Studium sind zudem fachliche Voraussetzungen erforderlich. Ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen, solide Leistungen in Mathematik und IT sowie gute Englischkenntnisse sind die Basics, über die ein künftiger Fachmann für Inbetriebnahme verfügen muss. Ein hohes Verständnis für Technik und ihre Abläufe, vorausschauendes Handeln und die Bereitschaft zur Weiterbildung sind ebenfalls unerlässlich, wenn Du als Inbetriebnehmer erfolgreich sein willst.

Im Laufe der Ausbildung und des Studiums erwirbst Du Kenntnisse in folgenden Themenbereichen

  • Pneumatik und Hydraulik
  • Messtechnik
  • Steuerungs- und Regelungstechnik
  • Programmierkenntnisse in SPS oder anderen Hochsprachen

Materialkunde und der Umgang mit diesen Materialien gehören sowohl zu den entsprechenden Ausbildungsberufen wie auch zum Studium. Deine Aufgabe ist es zudem, Wartungs- und Inspektionspläne zu schreiben, sie durchzusetzen oder für die Durchsetzung Verantwortung zu tragen.

Ein wesentlicher Aspekt sowohl in der Ausbildung als auch im Arbeitsalltag liegt auf dem Bereich Arbeitssicherheit. Das Wissen um Sicherheitsvorschriften, aber ebenso um Qualitätsstandards ist für einen Inbetriebnehmer Voraussetzung, um seine Arbeit in allen Details kompetent auszuführen.

Darüber hinaus bestimmt nicht nur der Beruf selbst, sondern auch die Fachrichtung, welche Hardskills erforderlich sind. Hier besteht jedoch die in der Regel die Möglichkeit, sich über Lehrgänge bei der IHK, dem VDI oder ähnlichen Institution fachtypisch zu spezialisieren und weitere Qualifikationen zu erwerben.

Als Inbetriebnehmer setzt Du Dich dafür ein, dass Inbetriebnahmeunterlagen umgesetzt werden. Ferner obliegt Dir die Koordination der einzelnen Gewerke, das Klären von Schnittstellen und die Einhaltung eines Terminplans. Gleichzeitig bist Du verpflichtet, Deinem Unternehmen regelmäßig über den Fortschritt Deiner Arbeit Bericht zu erstatten. Jeder Arbeitsschritt, jeder Probelauf und die Kommunikation mit dem externen Betrieb oder Subunternehmen muss dokumentiert werden.

Wo arbeiten Inbetriebnehmer?

Sie sind wichtige Mitarbeiter in Unternehmen, die Bauteile, Maschinen und Anlagen herstellen. Sie sind im Unternehmen selbst, überwiegend aber außer Haus an wechselnden Einsatzorten tätig. Bestellt ein Kunde Ersatzteile, Maschinen oder Anlagen, ist dies der erste Schritt für den Einsatz an einem anderen Ort. Ob sich dieser Arbeitsort in der Nachbarschaft befindet, am anderen Ende des Bundesgebietes oder auf einem fernen Kontinent, hängt ganz von den hergestellten Produkten und den persönlichen Fähigkeiten ab.

Es kann durchaus sein, dass am Einsatzort nicht ausschließlich in Hallen, sondern auch im Freien, zu Land und im Wasser gearbeitet wird. Der Beruf des Inbetriebnehmers ist nicht nur fachlich fordernd, er verlangt mitunter auch körperlich einiges ab. Dazu kommt vielfach auch Zeitdruck, wenn Abnahme- und Übergabetermine fester Bestandteil des Liefervertrages zwischen dem eigenen Unternehmen und dessen Kunden sind.

Oft dauert der Arbeitseinsatz im In- und Ausland über die eigentliche Inbetriebnahme hinaus an. Dies ist dann der Fall, wenn Mitarbeiter des fremden Betriebes eingewiesene oder über einen längeren Zeitraum hinweg geschult werden müssen. Ein solcher Einsatz kann persönlich belastend sein, die entsprechende Resilienz und Flexibilität sind Grundvoraussetzungen für Inbetriebnehmer.

Wie hoch ist das Gehalt eines Inbetriebnehmers?

Deine Qualifikation, die Art Deines Unternehmens und der Umfang Deines Einsatzgebietes sind Faktoren, die sich auf das Gehalt auswirken. Berufsanfänger können mit einem von 3.300 Euro rechnen. Erfahrene Inbetriebnehmer bekommen 4.800 Euro und mehr. Dazu kommen noch Spesen und Vergünstigungen für die Reisetätigkeit oder einen längeren Aushaltsaufenthalt.

Agiert Dein Unternehmen weltweit und bist Du bereit, auf allen Kontinenten zu arbeiten, ist ein Jahresgehalt von rund 90.000 Euro keine Seltenheit. Auch zusätzliche Leistungen wie Unterbringungskosten am entfernten Arbeitsort, Reisekosten und Tagespauschalen für die Abwesenheit wirken sich auf Dein Einkommen aus.

Welche Perspektiven haben Inbetriebnehmer auf dem Arbeitsmarkt?

Zahlreiche Branchen sind an kompetenten und zuverlässigen Inbetriebnehmern interessiert. Je besser Deine Qualifizierung ist, desto mehr Chancen bestehen auf dem Arbeitsmarkt. Auch Deine persönliche Bereitschaft für längere Reisetätigkeiten oder Auslandseinsätze wirken sich auf Deine Einstellung aus.

Zusätzlich hast Du es in der Hand, Dich im Job weiter zu qualifizierten, etwa als SPS-Programmierer. Bringst Du zudem Berufserfahrung in einem verwandten Ausbildungsberuf mit, spricht dies bei der Auswahl der Bewerber ebenfalls für Dich.

Eine weitere Möglichkeit ist es, Dich über ein Leiharbeitsunternehmen vermitteln zu lassen. Vielfach sind deren Bedingungen den tariflichen Verträgen der einzelnen Branchen nicht nur ebenbürtig, sondern sogar überlegen. Ein genauer Blick auf die Arbeitsverträge lohnt sich auf jeden Fall.

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