7 Tipps, um das Hochstapler-Syndrom zu überwinden

Impostor Syndrome

58% der Beschäftigten in der Technologie und IT-Branche leiden unter dem Hochstapler-Syndrom. 

Hochstapler sind Menschen, die ihren Erfolg im Leben in der Regel auf einer Lüge aufgebaut haben. So geben sie oftmals vor, Dinge zu besitzen oder gesellschaftliche Stellungen zu haben, die so gar nicht existieren. Dies geschieht häufig in der Absicht eines Betruges. Häufig geben sie vor, Experten auf einem bestimmten Gebiet zu sein.

Das Hochstapler-Syndrom hingegen ist eigentlich genau das Gegenteil: 
Ein Zweifel an den eigenen Fähigkeiten und Leistungen.

Was ist das Hochstapler-Syndrom?

Grundsätzlich beschreibt das Hochstapler-Syndrom die Selbstzweifel hinsichtlich eigener Fähigkeiten, Leistungen und Erfolge. Menschen, die von dieser psychologischen Erkrankung betroffen sind, halten sich oftmals für Betrüger oder Hochstapler und sind der Auffassung, dass sie ihre eigenen Erfolge nicht verdient haben.
Zum Teil kann das Hochstapler-Syndrom so extreme Ausmaße annehmen, dass die Betroffenen eine richtige Angst entwickeln, irgendwann als Hochstapler oder Betrüger entlarvt zu werden und ihren Erfolg zu verlieren. Diese Angst ist unbegründet und beruht in der Regel nicht auf Tatsachen.

Das Hochstapler-Syndrom ist also zusammengefasst in etwa das Gegenteil eines richtigen Hochstaplers. Während ein Hochstapler selbst vorgibt, materielle Dinge, Fähigkeiten und Qualifikationen zu besitzen, die er nicht hat, so glauben Menschen mit dem Hochstapler-Syndrom, dass sie diese Dinge zu Unrecht besitzen und ihren Erfolg im Leben nicht verdient haben.

Was sind Merkmale und Ursachen des Hochstapler-Syndroms?

Das Hochstapler-Syndrom kann verschiedenste Merkmale aufweisen. Nicht jedes Merkmal muss in jedem Fall gegeben sein, dennoch hilft die folgende Auflistung einen Überblick zu verschaffen. Mögliche Merkmale sind:

  • Selbstzweifel
  • Unfähig eigene Kompetenzen richtig einzuschätzen
  • Glück und andere externe Faktoren für den eigenen Erfolg verantwortlich machen
  • Angst, nicht gut genug zu sein
  • Perfektionismus
  • Überbelastung
  • Geringes Selbstbewusstsein
  • Hohe Anforderungen an sich selbst
  • Angst vor Misserfolgen

Während die Merkmale des Hochstapler-Syndroms recht leicht festzuhalten sind, verhält es sich bei den Ursachen schon schwieriger. So sind die Ursachen und die Ausprägung bei Betroffenen immer individuell. Das beruht auf eigenen Erfahrungen, der Erziehung oder ganz einfach der eigenen Persönlichkeit. Selbstzweifel können zudem auch genetisch bedingt sein. Man geht davon aus, dass Frauen und Menschen mit höherem Bildungsstand öfter betroffen sind als andere. In einer Studie der Brigham Young University fand man heraus, dass rund 20% aller Teilnehmer vom Hochstapler-Syndrom betroffen waren.

An der University of Edinburgh fand man heraus, dass die Coronapandemie mit ein Grund für das vermehrte Auftreten des Hochstapler-Syndroms ist.
So spielen Social-Distancing und die Arbeit im Home-Office eine große Rolle. Die fehlende Möglichkeit sich mit anderen auszutauschen oder zu vergleichen oder Komplimente und Anerkennung für geleistete Arbeit zu erhalten, hat eine starke Auswirkung auf die Psyche von Menschen.

Falls ihr Tipps benötigt, um die Arbeit im Home-Office, trotz Social-Distancing, angenehmer und produktiver zu gestalten, findet ihr in diesem Beitrag spannende Ideen zu dem Thema.

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Imposter-Syndrom, Corona, Zitat

Was sind Konsequenzen des Hochstapler-Syndroms?

Das Hochstapler-Syndrom kann verschiedene Auswirkungen haben. Auf der einen Seite kann es psychische Probleme auslösen, wie etwa dauerhafter Stress. Weiterhin können aber auch Schlafstörungen, Bluthochdruck, soziale Isolation oder sogar Kopf- und Bauchschmerzen mögliche Konsequenzen sein. In extremen Fällen kann es auch zu einem Burn-Out kommen.

Grundsätzlich sollte sich in solchen Fällen auf jeden Fall professionelle Hilfe gesucht werden.

Wie kann ich das Hochstapler-Syndrom überwinden?

Allgemein ist bei psychischen Erkrankungen und Problemen professionelle Hilfe oftmals der bessere Weg. Experten und Psychiater sind mit psychischen Erkrankungen, wie dem Hochstapler-Syndrom, vertraut und können so individuell für jeden, passende Hilfestellungen geben.

Folgende Tipps können jedoch dabei helfen, sich selbst zu beruhigen und ein Bewusstsein für die eigene Situation schaffen.

Anerkennung des Hochstapler-Syndroms

„Einsicht ist der erste Schritt“. Wer bereits frühzeitig erkennt, dass er Probleme mit der Anerkennung eigener Erfolge hat oder zu hohe Anforderungen an sich selbst hat, sollte in Betracht ziehen, vom Hochstapler-Syndrom betroffen zu sein.
Es ist wichtig, dass man das akzeptiert und nicht anfängt zu leugnen, um nicht weitere tiefergehende Probleme zu verursachen.

Austausch mit Freunden

Außenstehende haben oftmals einen objektiveren Blick auf die Dinge und können dabei helfen, mögliche Lösungen für das eigene Leiden zu finden. Gerade in Zeiten der Pandemie ist es wichtig, dass man sich trotz Social-Distancing regelmäßig mit Freunden und Bekannten austauscht, um wichtige soziale Interaktion am Leben zu halten. Auch für Depressionen oder andere psychische Erkrankungen kann das eine wichtige Maßnahme sein.

Auf die Tatsachen konzentrieren

In der Regel sind eigene Selbstzweifel unbegründet und beruhen nicht auf Tatsachen. Solltet ihr also vom Hochstapler-Syndrom betroffen sein, konzentriert euch auf Fakten und Tatsachen, die ihr in eurer Laufbahn erreicht habt. Diese in Form von Success Charts oder Mind-Maps zu verbildlichen, ist oftmals hilfreich, um sich klarzumachen, dass man den Erfolg verdient hat.
Auch könnt ihr versuchen, Beweise zu finden, dass ihr tatsächlich ein Hochstapler seid. Da das Hochstapler-Syndrom meistens nicht auf Tatsachen beruht, werdet ihr dahingehend keine Beweise finden.

Optimistisch sein

Was zunächst trivial klingt, kann in der Psyche einen entscheidenden Unterschied machen. Versucht einen anderen Blick auf die Dinge zu erhalten und insbesondere die positiven Aspekte eurer Arbeit in den Vordergrund zu stellen. Es kann auch helfen, sich in die Lage von Mitarbeitern oder Übergeordneten zu versetzen und die eigene Arbeit aus anderen Augen zu betrachten.

Einen Mentor suchen

Es kann helfen, die eigenen Fähigkeiten weiter auszubauen, um dem Hochstapler-Syndrom entgegenzuwirken. Einen Mentor zu haben, ist dabei ebenfalls ratsam. Jemanden zu dem ihr aufschaut und der im selben Fachgebiet tätig ist wie ihr. Er kann euch Ratschläge, Tipps und Hilfestellungen geben.

In diesem Beitrag findet ihr Tipps und Tricks, um einen passenden Mentor zu finden.

Von anderen Lernen

Es steht bei diesem Punkt nicht im Vordergrund, dass ihr euch mit anderen, beispielsweise Mitarbeitern, vergleichen sollt. Vielmehr könnt ihr durch den Austausch mit anderen erfahren, wie diese mit Problemen und Herausforderungen umgehen. Sich klarzumachen, dass niemand perfekt und jeder mit eigenen Problemen zu kämpfen hat, zeigt, dass ihr selbst ebenfalls nicht perfekt sein müsst.
Zusätzlich könnt ihr von Teammitgliedern lernen und eventuelle Tipps und Hilfestellungen, die diese nutzen, bei euch selber anwenden.

Erfolg belohnen

Belohnt auch kleine Erfolge. So könnt ihr besser festhalten, wenn ihr etwas erreicht oder erfolgreich abgeschlossen habt. Das stärkt zudem das Selbstvertrauen und bestärkt euch darin, dass ihr es verdient habt dort zu stehen, wo ihr gerade seid.

Fazit

Am wichtigsten ist, dass ihr psychische Probleme anerkennt und akzeptiert. Diese sollten nicht ignoriert werden, da das später zu weitaus größeren Problemen führen kann.
Sucht euch Freunde, Bekannte oder Ansprechpartner und redet mit ihnen über das Hochstapler-Syndrom. Zudem könnt ihr euch selbst helfen, indem ihr euch Tatsachen vor Augen führt und eure Erfolge aufschreibt und belohnt.
Zusätzlich können auch externe Parteien, wie beispielsweise Führungskräfte, dabei helfen psychische Erkrankungen vorzubeugen.
Dabei kann es helfen klare Erwartungen an die Angestellten zu formulieren, als Ansprechpartner zu fungieren, Feedback zu geben und sich nach dem Wohlbefinden der Mitarbeiter zu erkundigen.
Auch ihr selbst könnt helfen, wenn ihr erkennt, dass Teamkollegen oder Bekannte am Hochstapler-Syndrom leiden. Seid als Ansprechpartner da und versucht Betroffene auf Tatsachen zu lenken.

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