Wie krempeln wir unsere Geschäftsmodelle um? Wie bringen wir die (digitale) Transformation auf die Straße? Wie geht das möglichst ressourcenschonend?
Gastbeitrag von Prof. Dr. Kathrin Köster – Köster + Partner
Weltweit stehen die Unternehmen vor einem Berg von zukünftigen und gegenwärtig stattfindenden Veränderungen. Angesichts dessen fühlen sich viele überfordert und nicht selten wechseln sich Erschöpfungszustände und blinder Aktionismus in rascher Folge ab.
Bei der Suche nach einem effizienten und effektiven Weg zu Erfolg und Freude beim Tun ist es äußerst hilfreich, sich über zwei ebenso tief sitzende wie unzutreffende Grundhaltungen hinwegzusetzen, die lauten:
- Gute Lösungen müssen kompliziert sein. Wenn sie einfach wären, hätten es andere schon längst gemacht.
- Große Veränderungen sind nur mit Gewalt und schmerzhafter Anstrengung zu bewerkstelligen.
Diese Fehlannahmen hindern uns daran, einfache Lösungen zu erkennen und zu nutzen.
Große Veränderungen sind fast immer eine Summe von vielen kleinen Veränderungen. Und jeder noch so kleine Schritt, den wir in eine gewünschte Richtung gehen, bringt uns dem Ziel näher und schenkt uns eine veränderte Perspektive. Deshalb ist es sinnvoll, mit diesen kleinen Schritten zu beginnen, die darüber hinaus meistens recht einfach umzusetzen sind.
Eine davon ist die Nutzung des sogenannten Network Mappings. Hierbei geht es darum, die Beziehungen und Kontakte jedes einzelnen Mitglieds eines Teams oder sogar unternehmensweit systematisch transparent zu machen und zu nutzen.
Dadurch eröffnen sich neue Möglichkeiten und Wege, um Dinge rasch und effektiv voranzubringen. Man kann es sich vorstellen wie das Entstehen und Nutzen von Brücken und Abkürzungspfaden, mit deren Hilfe sich viele Wege verkürzen und manche Ziele überhaupt erst (innerhalb einer vernünftigen Zeitspanne) erreichbar sind.
Was bedeutet „Network Mapping“ konkret?
Aggregieren und Visualisieren sämtlicher Kontakte aller Teammitglieder, die im Zusammenhang mit einer Zielerreichung bzw. einem Projekt stehen. Durch eine systematische Veranschaulichung dieser potenziellen Kontakte einerseits und der somit erreichbaren Wissensträger andererseits können neue Wege zur Erreichung eines Ziels rasch gefunden und Maßnahmen zu deren Umsetzung unter Einbeziehung des bereits vorhandenen Wissens ergriffen werden.
Wie fühlt sich das an?
„Wie konnten wir nur übersehen, dass unsere UX-Abteilung in der anderen BU schon längst daran arbeitet?“
„Ich wusste nicht, dass du in deinem vorherigen Job Apps programmiert hast und richtig in der ‚Szene’ drin warst.“
„Was? Ihr seid mit Engineering in Kontakt? Rolf Walter kenne ich gar nicht…“
Nur zwei Stunden Network-Mapping zu Beginn eines Projekts führen unserer Erfahrung nach zu wertvollen Erkenntnissen, die das Vorgehen vereinfachen. Ehe man sich versieht, werden neue Lösungen gefunden und erste Teilaufgaben direkt übernommen. Damit ist ein ganz besonders wichtiger Schritt bereits erfolgt: Die Umsetzung hat fast unbemerkt begonnen.
Das Nutzen einer visualisierten Network-Map zeigt allen Teammitgliedern bildhaft und nachvollziehbar, wie man die anstehenden Aufgaben effektiver angehen kann, sobald man die Karte von dem Kernteam, den Personen und Gruppen in der Peripherie und den Beziehungslinien dazwischen vor sich hat:
- Sind Cluster zu erkennen? Und inwieweit passen die zum Projektziel?
- Ist es einfach, Personen in der Peripherie zu erreichen, die wichtig für die weitere Projektumsetzung sind?
- Gibt es einzelnen Akteure, die den Informationsfluss beeinflussen oder sogar hemmen („Bottlenecks“)? Falls ja, wie kann man Abhilfe schaffen?
- Wer könnte als Brücke zu Schlüsselpersonen außerhalb des Kerns fungieren?
- Welche Personen in der Peripherie könnten einen bedeutenden Mehrwert beisteuern, wenn sie Teil des Kern-Netzwerks werden würden?
- Ist der Kern ausreichend groß und vernetzt, um das Projekt zu stemmen?
- Wo sind Netzwerk-Mitglieder (‚Broker’), die unterschiedliche Gruppen verbinden?
- Welche Schritte müssen eingeleitet werden, um das ‚optimale‘ Netzwerk zu aktivieren und für das Projekt zuverlässig nutzbar zu machen?
- Wer fehlt im Netzwerk?
- Wo sollten Verbindungen intensiviert und welche Verbindungen sollten ggf. reduziert werden?
Eine detaillierte Anleitung zur Umsetzung eines Network Mapping Workshops finden Sie auf der Webseite von Köster+Partner.
Das Network-Mapping Instrument gehört zur Schiene „Struktur“ unseres 12 Alignment Ansatzes, mit dessen Hilfe wir Unternehmen einen Orientierungsrahmen für ihre Transformation von Strategie, Struktur und Kultur geben.
Als Professorin, Autorin, Unternehmerin, Coach, Learning-Designerin … ist Prof. Dr. Kathrin Köster ein wahres Multitalent und wir freuen uns sehr über diesen Beitrag zum Thema (digitale) Transformation und Change Management – eine Herausforderung, die uns auch bei ElevateX stets begleitet. Herzlichen Dank!
Wussten Sie, …
- dass weltweit mehr als zwei Milliarden Android- und über eine Milliarde iOS-Geräte im Einsatz sind?
- dass der durchschnittliche Nutzer sein Smartphone 85 Mal am Tag entsperrt?
- dass inzwischen mehr Datenverkehr über mobile Geräte erzeugt wird, als von Desktop-Nutzern?
Unsere Welt ist mobil – Ihr Unternehmen sollte es auch sein.
Wir beraten und unterstützen Sie gerne auf dem Weg zum digitalisierten Unternehmen. Vereinbaren Sie einen kostenlosen Termin mit uns