UX und UI, also User Experience und User Interface, sind ein wichtiger Teil eines jeden IT-Projekts. Auch wenn es sich um eng verwandte Bereiche handelt, ist es wichtig zu verstehen, dass sie nicht dasselbe sind.
Doch was ist die User Experience oder das User Interface? Wo genau liegen die Unterschiede?
Was bedeutet UX Design?
Heutzutage ist es nicht mehr ausreichend, lediglich ein gutes Produkt auf den Markt zu bringen. Es zählt vielmehr der ganzheitliche Prozess des Kundenlebenszyklus. Dabei geht man davon aus, dass die User Experience bereits beginnt, sobald der Nutzer bzw. mögliche Kunde anfängt, sich mit dem jeweiligen Service oder Produkt auseinanderzusetzen.
Sprich: Es zählt bereits der allererste Kontakt.
Hinzu kommt das Auseinandersetzen mit dem Produkt und die Informationssuche. Doch auch nach dem letztendlichen Kauf ist die User Experience noch nicht beendet. Es geht weiterhin darum, Feedback einzuholen, das Verhalten zu beobachten und dem Nutzer auch nach dem Kauf einen zuverlässigen Service zu bieten.
Der Kundenlebenszyklus besteht aus 5 Phasen:
- Aufmerksamkeit
In der ersten Phase wird der Kunde aufmerksam auf die Dienstleistung oder das Produkt, das angeboten wird. Das passiert in der Regel durch das Marketing, welches sich mit der Zielgruppe auseinandersetzt und darauf basierend ein Konzept erstellt. - Abwägung
In der zweiten Phase des Kundenlebenszyklus setzt sich der mögliche Kunde mit dem Angebot auseinander. Er wägt Kosten und Nutzen ab, informiert sich und betrachtet mögliche Alternativen. Das Ziel hierbei ist es, die USPs (Unique Selling Points) hervorzuheben, um sich von der Konkurrenz abzuheben. - Kauf
Ab dem Kauf ist der Punkt erreicht, wo der Interessent zu einem Kunden wird. Er hat alle Möglichkeiten geprüft und sich letztendlich für den Kauf entschieden. Beim Kauf selbst ist es wichtig, diesen so einfach wie möglich zu gestalten und möglichst wenig Ablenkung zu schaffen. - Kundenbetreuung
Nun geht es darum, dem Kunden einen guten Service zu bieten. Wie geht es ihm mit dem Service oder dem Produkt? Wie können mögliche Probleme behoben werden? Im besten Fall ist der Kunde mit dem Kauf zufrieden und entscheidet sich für das Angebot erneut. - Fürsprache
Im besten Fall ist der Kunde so überzeugt von dem Kauf, dass er dieses an Freunde und Bekannte weiterempfiehlt. Hierfür empfehlen sich zum Beispiel Referral-Programme, die dem Kunden einen Vorteil bieten, wenn er das Produkt oder den Service weiterempfiehlt.
Im schlechtesten Fall ist der Kunde unzufrieden und es geht darum herauszufinden, warum das der Fall ist und ihn wieder als Kunden zu gewinnen.
Die User Experience kommt also nie wirklich zu einem Ende, solange sich ein Interessent oder ein Käufer mit dem Unternehmen auseinandersetzt.
Was bedeutet UI Design?
UI steht für User Interface und bezeichnet die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Allgemein wird darunter auch die Benutzeroberfläche, beispielsweise einer Software oder Webanwendung, verstanden. Es gibt verschiedene Arten dieser Schnittstellen. Mehr Informationen über diese findest du hier.
Vereinfacht gesagt ermöglicht UI die Eingabe und Bedienung einer Soft- oder Hardware. Bei einer Computersoftware spricht man beispielsweise von einer grafischen Benutzeroberfläche, die mittels Tastatur und Maus bedient wird.
Dabei sind Aspekte relevant, wie die Schriftgröße, Farben, Menüs usw.
Dabei hat das UI-Design einen direkten Einfluss auf die User Experience. Ist eine Benutzeroberfläche schlecht gestaltet und kompliziert zu bedienen, verschlechtert das die Nutzerfahrung erheblich.
Doch auch Benutzeroberflächen ohne grafische Inhalte betrifft das UI-Design. So folgen Smarthome-Speaker, wie Amazon Alexa, Siri oder Google einer sprachbasierten Nutzeroberfläche.
Hier ein paar Grundlagentipps zur Gestaltung einer guten Benutzeroberfläche:
- Halte die Nutzeroberfläche in einem einheitlichen Design
Keine wechselnden Schriftarten, Farben oder Schriftgrößen. Der Nutzer einer Anwendung oder Software, sollte durchgehend das Gefühl haben, dass er sich auf derselben Seite befindet. Wechselnde Designs sorgen für Verwirrung und Frustration, was sich ebenfalls negativ auf das Nutzererlebnis auswirkt. - Halte die Nutzeroberfläche simpel
Ein gutes Design und ein guter Aufbau nehmen dem Nutzer möglichst viel Arbeit ab. Gerade durch visuelle Aspekte lässt sich gut einteilen, was eher wichtig und was weniger wichtig ist. Das kannst du zum Beispiel erreichen, indem du klickbare Buttons abhebst und markierst durch einen Button. Dem Nutzer sollte daher auch sofort klar sein, was der Klick auf diesen Button bewirkt. - Überlasse dem Nutzer die Kontrolle
Der Nutzer sollte sich leicht auf der Anwendung bewegen können, ohne zuvor diese jemals gesehen zu haben. Dabei helfen eindeutige Links, klare Menüs und ein klar ersichtlicher Aufbau.
UI vs. UX – Was sind die Unterschiede?
Zunächst muss klar sein, dass das User Interface und die User Experience zusammengehören und Hand in Hand gehen. Eine gute bzw. schlechte Nutzeroberfläche wirkt sich immer auch entsprechend auf die Nutzererfahrung aus. So kann man die Benutzeroberfläche als Teil der Nutzerfahrung verstehen.
Um die Unterschiede zusammenzufassen:
UX:
- Konzentriert sich auf den gesamten Kundenlebenszyklus und jeden Berührungspunkt, den ein Nutzer, Kunde oder Interessent hat.
- Ein UX- Designer erstellt das Konzept für die Nutzerfahrung, während sich der UI-Designer auf die visuellen Aspekte konzentriert.
- Ein UX-Designer erstellt Content.
- UX-Designer testen und überprüfen eine Anwendung oder ein Produkt auf Funktionalität.
- Physische und digitale Produkte
UI:
- Konzentriert sich auf das Design eines Produktes oder einer Anwendung.
- UI-Designer sorgen für eine leichte Interaktion und optimieren die Anwendung auf alle Bildschirmgrößen.
- UI-Designer sorgen für das Branding und den Wiedererkennungswert und die grafische Entwicklung dafür.
- Das Design basiert auf der Analyse der Zielgruppe.
- Nur digitale Produkte
Dennoch gibt es auch einige Überschneidungen zwischen UI und UX. So ist bei beiden Punkten ein grafisches Denken besonders wichtig. Auch das Bewusstsein über die Wünsche und Erwartungen der Nutzer ist ein essenzieller Bestandteil der beiden Bereiche.
Sowohl das User Interface als auch die Nutzerfahrung zielen darauf ab, ein Produkt bzw. eine Anwendung zu schaffen, die den Nutzer begeistert.
Fazit
Wie bereits erläutert, hängen die Nutzerfahrung und die Nutzeroberfläche stark voneinander ab und weisen daher auch einige Gemeinsamkeiten auf. Das Design spielt eine wichtige Rolle und die Bedürfnisse des Nutzers stehen immer im Vordergrund. Das Ziel beider Bereiche ist die Begeisterung und Überzeugung des Angebots.
Jedoch konzentriert sich die User Experience mehr auf den gesamten Prozess, den ein Nutzer bzw. Kunde mit dem entsprechenden Angebot erfährt. Das UI-Design konzentriert sich rein auf die Oberfläche und die visuelle Ansicht.
UX-Design konzentriert sich auf den gesamten Ablauf, den ein Nutzer/Interessent/ Käufer mit einem Angebot hat. Das wird oft als Kundenlebenszyklus beschrieben, welcher den ersten Kontakt umfasst bis zur Transformation als Stammkunde oder Verlust des Kunden.
Darunter fällt nicht nur das Produkt selbst, sondern auch der Service und die Betreuung vor und nach dem Kauf.
Die Nutzeroberfläche beschreibt die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Es gibt verschiedene Arten des User Interface. Am häufigsten ist jedoch die grafische Oberfläche. Hierbei geht es um das Design und die Anschaulichkeit, zum Beispiel einer Website. Farben, Schriftarten, Bilder und Aufbau sind hier Aspekte die im Vordergrund stehen.
Das UI-Design legt den Fokus rein auf die visuellen Aspekte, während Experten für User-Experience auch weitere Dinge beachten müssen und jeden Berührungspunkt des Kunden in ihre Planung mit aufnehmen. So spielt auch die Funktionalität in der User Experience eine Rolle, während die Nutzeroberfläche rein auf die Optik abzielt.
Allerdings haben beide Bereiche das Ziel ein Produkt bzw. eine Anwendung zu schaffen, die den Nutzer dieser begeistert. UI und UX sind also nicht strikt voneinander zu trennen.