Die Top 6 JavaScript Frameworks im Vergleich 

Top JavaScript Frameworks

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Eine zeitgemäße Website kommt heute nicht mehr ohne JavaScript aus, um dynamische Inhalte auf den Pages darstellen zu können. Bei JavaScript handelt es sich um eine unter Webdesignern verbreitete Skriptsprache, die dafür geschaffen wurde, dynamisches HTML zu ermöglichen. Die Sprache kann nicht nur prozedurale und funktionale Programmiertechniken verwenden, sondern kann auch für objektorientierte Ansätze genutzt werden. Zwar enthält JavaScript nur einen begrenzten Vorrat an Methoden und Funktionen, aber die Sprache ermöglicht es, eigene Klassen und Methoden zu erstellen, die immer wieder verwendet werden können. Hieraus ergab es sich im Lauf der Jahre, dass sich eine ganze Reihe von JavaScript-Frameworks und -Libraries etablieren konnten, die den Entwicklern erweiterte Funktionsumfänge und Arbeitserleichterungen an die Hand gaben. Im Folgenden stellen wir die am häufigsten genutzten JS-Frameworks vor.

Was ist ein JavaScript-Framework?

Unter einem JavaScript-Framework versteht man eine Sammlung von Tools und Funktionen, mit denen es Webentwicklern ermöglicht wird, Websites und ihre dynamischen Inhalte schneller und effektiver zu erstellen. Folgende Gründe sprechen für den Einsatz von JS-Frameworks:

  • Effektivität: Ein JavaScript-Framework enthält meist eine oder mehrere Bibliotheken (Libraries), die häufig wiederkehrende Methoden und Funktionen enthalten, mit denen Aufgaben einfacher gelöst werden können, als es mit dem reinen JavaScript möglich wäre. Hierdurch spart der Entwickler Zeit und Ressourcen, da nicht jedes Mal neue Funktionen geschrieben werden müssen.

  • Einheitlicher Programmiercode: JavaScript-Frameworks enthalten Strukturen, die den Prozess des Codings organisierter und vor allem konsistenter gestalten. Der fertige JavaScript-Code wird dadurch wartungsfreundlicher.

  • Skalierbarkeit: Das JS-Framework ermöglicht es durch seinen Aufbau, Websites und ihre Funktionen effektiv zu skalieren, indem neue Funktionen genutzt werden oder bereits bestehende Funktionen angepasst werden können.

  • Cross-Browser-Kompatibilität: Moderne Frameworks ermitteln, auf welchem Browser ein JavaScript ausgeführt wird, und generieren dadurch automatisch lauffähige Versionen des JavaScript-Codes, die auf allen Browsern und Betriebssystemen zuverlässig funktionieren.

KEY POINTS

  • Ein JavaScript-Framework ist eine Sammlung von Werkzeugen und Funktionen.

  • Sie ermöglichen es Webentwicklern, Websites und deren dynamische Inhalte schneller und effektiver zu erstellen.

  • Ein wesentlicher Unterschied zwischen einer JavaScript-Librarie und einem Framework besteht darin, dass ein Framework vom Entwickler verlangt, dass er Regeln und Konventionen befolgt, um effektiv arbeiten zu können.

  • Das Angular-Framework von Google hat weltweit die größte Fangemeinde.

Abgrenzung zu JavaScript-Libraries

Auch JavaScript-Bibliotheken enthalten vordefinierte JavaScript-Funktionen, die den Entwicklern von Websites ihre Arbeit erleichtern. Eine solche Library ist jedoch im Gegensatz zu einem Framework nicht durchgehend organisiert und strukturiert. Sie enthält lediglich eine Sammlung von Tools, die die Entwickler nach Wahl nutzen können, um bestimmte Aufgaben zu lösen. Ein Beispiel hierfür ist die bekannte Bibliothek jQuery. Diese ermöglicht es, mit wenig Aufwand z. B. animierte Inhalte oder AJAX-basierte Webseiten zu erstellen, die ihre Inhalte von Fremdquellen nachladen können, ohne dass dabei die Page neu geladen werden muss.

Ein wesentlicher Unterschied zwischen Library und Framework besteht darin, dass der Entwickler beim Framework Regeln und Konventionen einhalten muss, um effektiv arbeiten zu können. Eine Library dagegen ist lediglich eine Funktionensammlung, aus denen der Programmierer frei wählen kann, welche Funktion er nutzen möchte.

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Die meistgenutzten Frameworks

Nachfolgend beschreiben wir die JavaScript-Frameworks, die in Agenturen und von Webdevelopern am häufigsten genutzt werden. Jedes Framework verfolgt seine eigene Strategie und Philosophie und hat jeweils seine eigenen Vor- und Nachteile

Das React-Framework hat sich einen führenden Platz bei den Webentwicklern erobert, dennoch wurde es primär für die Entwicklung von Weboberflächen geschaffen. Bei React handelt es sich um ein sehr leistungsfähiges JavaScript-Framework, das von niemand Geringerem als dem Facebook-Entwicklerteam geschaffen wurde, um Benutzeroberflächen für Websites aller Art aufzubauen. Für React spricht weiterhin, dass sich die Arbeit mit dem Framework sehr effizient vollzieht und dieses auf eine deklarative Programmierung baut. Somit können interaktive UI-Elemente sehr einfach erstellt werden.

Da React ein virtuelles Document Object Model (DOM) verwendet, können Modifikationen an der UI während der Entwicklung sofort verfolgt werden. Dies bedeutet in der praktischen Anwendung, dass lediglich die Komponenten der Oberfläche aktualisiert werden müssen, deren Inhalte sich im Verlauf tatsächlich verändert haben. 

React wird von einer aktiven Community unterstützt, die viele Tools und Ressourcen geschaffen hat, die React-Entwickler bei ihrer Arbeit helfen. Auch bekannte Big Player der Branche wie Netflix, Instagram und Airbnb setzen React in ihren Weboberflächen ein.

Angular stammt aus dem Hause Google und wird primär zum Erstellen von sogenannten Single-Page-Websites eingesetzt. In Fachkreisen wird das Framework auch als „Angular 2“ bezeichnet, da es eine Vorgängerversion namens AngularJS gab. Mit der Version 2 haben Googles Entwickler weitreichende Veränderungen vorgenommen. Die wichtigste Modifikation besteht darin, dass in dem Framework nicht mehr JavaScript, sondern TypeScript (eine Skriptsprache von Microsoft) verwendet wird. Da TypeScript jedoch auf JavaScript aufbaut und auch alle Sprachelemente enthält, ergeben sich für den JavaScript-Entwickler keinerlei Einschränkungen.

Wer mit TypeScript arbeitet, kann sich an den Vorteilen der Datentypen und einer Fehlerprüfung erfreuen. Natürlich ermöglicht das Framework das Erstellen von wiederverwertbaren Klassen und Methoden sowie benutzerdefinierten Komponenten. Darüber hinaus wurde Angular dahingehend angepasst, dass das Erstellen von Webanwendungen responsiv erfolgen kann. Das bedeutet dass das fertige Produkt plattformübergreifend, also auf PC-Bildschirm, Smartphone und Tablet gleichermaßen funktioniert und bedienbar ist.

Angular verfügt über eine umfangreiche Dokumentation sowie eine weltweite Community. Nicht zuletzt wird mit Angular die Codierung durch Abhängigkeitsinjektionen und Datenbindung deutlich reduziert.

Node.js nimmt in den JavaScript-Erweiterungen eine Sonderstellung ein. JavaScript wurde ursprünglich für den Einsatz im Browser geschaffen, um Webinhalte dynamisch darzustellen. Die Mächtigkeit der Sprache hat die Macher von Node.js dazu veranlasst, eine Laufzeitumgebung zu schaffen, die auf Basis von JavaScript auch außerhalb von Webbrowsern eingesetzt werden kann. So ist Node.js meist auf Serverumgebungen zu finden. Dabei ist es sogar in der Lage, mit nur wenigen Zeilen JavaScript einen vollwertigen Webserver zu erstellen.

Node.js wurde mit dem Fokus auf sparsamen Umgang mit Ressourcen konzipiert. JavaScript gibt als Skriptsprache eine ereignisgetriggerte Architektur vor. Dies macht man sich in Node.js zunutze, da im Server-Betrieb pro angeforderter Netzwerk-Verbindung weniger RAM benötigt wird und nicht für jede geöffnete Verbindung ein eigener Thread auf dem Server gestartet werden muss.

Ähnlich wie auch Angular wird Vue.js vorrangig für Single-Page-Websites eingesetzt. Die Entwickler dieses noch relativ jungen JavaScript-Frameworks haben ihr Produkt bewusst dahingehend optimiert, dass insbesondere Anfänger mit einer steilen Lernkurve und schnellen Erfolgserlebnissen einsteigen können. Beispielsweise ist es möglich, im HTML-Code Templates einzubinden.

Darüber hinaus sagt man Vue.js nach, dass das Projekt wesentlich flexibler als andere Frameworks sei. Es macht dem Entwickler weitaus weniger starre Vorgaben als andere Frameworks. Zudem kann als Ganzes in ein Webprojekt eingebunden werden. Des Weiteren gibt es aber auch die Möglichkeit, im Sinne einer JS-Library nur einzelne Komponenten zu verwenden. Dadurch ist es sogar möglich, Vue.js z. B. mit Angular oder React zu kombinieren. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Vorteil ist die Schlankheit von Vue.js. Dadurch können Webanwendungen, die auf Vue.js beruhen, schnell geladen werden.

Ein ganz anderes Konzept verfolgt Svelte, da es sich hierbei nicht um ein JavaScript-Framework im eigentlichen Sinne handelt, sondern es sich eher um eine JavaScript-Bibliothek handelt. Svelte greift nicht wie andere Frameworks zur Laufzeit auf frameworkeigene Module zurück, stattdessen wird der Code vom Svelte-eigenen Compiler während der Laufzeit in JavaScript-Code übersetzt, der an den Browser ausgeliefert wird. Der übersetzte JavaScript-Code wiederum ist von keinen weiteren Bibliotheken abhängig.

Svelte ist wiederum einfach zu erlernen. Der Svelte-Code ist im Grunde nichts anderes als HTML mit in geschweiften Klammern eingebetteten Variablen und Funktionen. Ein Hello World sieht in etwa so aus:

Hello {name}!

Wie man sieht, erkennt man im Svelte-Code die Einbindung von JavaScript und CSS in HTML deutlich wieder. Auch komplette Funktionen lassen sich integrieren. Wie auch in Angular setzt Svelte auf TypeScript, das wie gesagt die Sprachelemente von JavaScript enthält.

Welches JavaScript-Framework wird am häufigsten genutzt?

Das Framework Angular von Google hat zweifelsohne die größte Unterstützer-Community weltweit. Insbesondere für die Entwicklung von Business-Anwendungen wird Angular sehr geschätzt. Durch den zugrundeliegenden MVVM-Ansatz (Model-View-View-Model) können mit diesem Framework Single-Page-Webapps erstellt werden, die speziell auf die User-Interaktion ausgelegt sind. Die Webanwendung wird durch Angular clientseitig im Browser gerendert, wobei auf die altbekannte Bibliothek jQuery zurückgegriffen wird. Nicht zu vernachlässigen ist der Vorteil der strukturierten und klaren Architektur. So werden Services und Komponenten verwendet, die dabei helfen, den JavaScript-Code zu organisieren und vor allem wiederverwendbar zu gestalten. Dies erleichtert die Skalierbarkeit und Wartbarkeit der Webanwendung und hilft im Unternehmen Kosten zu sparen.

Die Größe einer Community sagt jedoch nichts über die tatsächliche Verbreitung eines JavaScript-Frameworks aus. Laut Statista lag im Jahr 2022 Node.js weit vorn: Rund 47 Prozent aller Webdeveloper nutzen dieses Framework, dicht gefolgt von React mit einer Quote von 42 Prozent.

Angular und Vue.js belegen die Plätze 5 und 6 mit jeweils knapp 20 Prozent aller befragten Webentwickler.

Wie viele JavaScript Frameworks gibt es überhaupt?

Eins ist gewiss: Es gibt viel mehr JavaScript-Bibliotheken als JS-Frameworks. Das Zählen aller Framworks und darüber entsprechende Statistiken zu erstellen, ist nahezu unmöglich. Ein Framework lässt sich bei entsprechender Programmierkenntnis leicht selbst entwickeln. Dennoch haben viele dieser Produkte nie das Licht der Öffentlichkeit gesehen. In einem Fachartikel aus dem Entwickler-Portal Codica.com wurde scherzhaft die Behauptung aufgestellt, dass es ungefähr so viele JavaScript-Frameworks gibt wie Sterne in der Milchstraße. Mit Gewissheit lässt sich nur sagen, dass die Zahl unter 300 Milliarden liegt.

Welches JavaScript-Framework sollte man als Erstes lernen?

Auch diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da dies von vielen Faktoren und den Zielsetzungen abhängt. Wer in ein erstes JS-Framework hineinschnuppern möchte, für den ist ohne Zweifel Vue.js eine gute Wahl. Wer als Zielsetzung einfache Webapplikationen erstellen möchte, wird sich in React gut zurechtfinden. Wem allerdings komplexe Websites mit großem Funktionsumfang als Zielsetzung vorschwebt, der sollte den Aufwand nicht scheuen und sich mit Angular beschäftigen.

Ein weiterer Aspekt ist die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt, wenn man mit JavaScript beruflich in die Webentwicklung einsteigen will. Hier sollte man sich erkundigen, welche Frameworks z. B. in Agenturen am meisten verwendet werden und welche Skills in Stellenanzeigen am häufigsten angefragt werden. Darauf kann man dann sein Lernprogramm einstellen, um die Karrierechancen zu verbessern.

Wer sich gerne in Communities, Foren und so weiter austauschen möchte, für den ist Angular die erste Wahl des zu erlernenden JavaScript-Frameworks – nicht nur, weil man bei Problemstellungen immer jemanden findet, der Fachfragen beantworten kann und man dabei gleichzeitig ein relativ komplexes Framework erlernt.

Mit einem JavaScript-Framework erhält man eine Sammlung von Funktionen und Libraries, mit denen es dem Webentwickler erleichtert wird, JavaScript-Anwendungen zu programmieren. Dadurch können Frameworks den Workflow während der Programmierung beschleunigen, außerdem erhält der Programmierer zusätzliche Funktionen und Methoden an die Hand, die das pure JavaScript nicht bieten kann.

JS-Frameworks tragen zu einer effektiven Entwicklung bei. Hinzu kommt die Skalierbarkeit und Wiederverwendbarkeit von erstellten Funktionen und Methoden, die häufig im Framework bereits mitgeliefert werden. Dadurch können sich Entwickler auf ihre Anwendung konzentrieren, anstatt sich mit der Entwicklung von grundlegenden Funktionen aufhalten zu müssen.

Eine Zahl kann hier nicht genannt werden, da es eine schier grenzenlose Menge an JavaScript-Frameworks gibt, von denen viele nie in der Öffentlichkeit erschienen sind. Wenn man sich jedoch auf die gängigsten Frameworks beschränkt, so kommt man selbst dann auf 20 und mehr.

Allein in diesem Artikel haben wir nur sechs vorgestellt, die Liste ließe sich beliebig verlängern. Und nicht zuletzt kann sich jeder sein eigenes JavaScript-Framework schaffen – ganz nach den eigenen Bedürfnissen, Vorlieben und Anforderungen.

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Sören Elser ElevateX GmbH

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Sören Elser

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